tumaco
Tumaco (Fides) - Das von Caritas Kolumbien auf den Weg gebrachte „Projekt Tumaco: Sozialer Dialog für Leben und Gerechtigkeit“ wird fortgesetzt. Damit will das katholische Hilfswerk zusammen mit einigen lokalen Einrichtungen und Organisationen aus der Region Tumaco das soziale Gefüge in der Region wiederherzustellen.
Wie die Kolumbianische Bischofskonferenz mitteilt soll das Projekt unter Leitung von Bischof Orlando Olave Villanoba, Tumaco, die Bevölkerung auch künftig zum Mitwirken an der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung anregen.
Von Januar 2017 bis Februar 2018 kam es in Tumaco fast täglich zu Morden, Erpressungen, Morddrohungen und von Landminen verursachten Unfällen, was dazu führte, dass Teil der Bevölkerung die Region verließ. "Angst und Schrecken regieren in diesem Land", beklagte damals Bischof Orlando Olave Villanoba.
"Diese Region des Landes besitzt im Grunde genommen sehr große menschliche und natürliche Ressourcen und dies sind Gaben, daran zu glauben, dass wir eine andere Geschichte schreiben können. Mit dieser Prämisse haben die Menschen von Tumaco (vor einem Jahr) beschlossen, nachdem sie der Angst vor Gewalt müde waren, in Begleitung der katholischen Kirche und der Institutionen der Region, zu sagen: ‚Es ist genug! Tumaco kann das mehr ertragen!‘“, heißt es in der Präsentation des Projekts, das in ganz Kolumbien ein neues Bewusstsein zu schaffen, weil es wie der Bischof betont „Immer eine zweite Chance gibt".
Die Region brauche heute Sicherheit, Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung, öffentliche Bildung, Infrastruktur und besondere Programme für junge Menschen, so der Bischof, der daran erinnert, dass verschiedenen Ausschüsse bereits tätig sind: darunter Arbeitsgruppen für Bildung und Infrastrukturtisch sowie das Komitee "Unidos por Tumaco", das die notwendigen Impulse zur Wiederbelebung des Hafens und die Asphaltierung von Provinzstraßen und anderen Kommunikationswegen entwickeln soll. "Eine Entwicklung in diesem Sinne muss die Zeit für den Transport der Waren verkürzen, den Handel ankurbeln und den Tourismus fördern", heißt es in der Präsentation. Ein Sicherheitsausschuss arbeitet unterdessen mit den Justizbehörden der Region zusammen und versucht, das Vertrauen in die Institutionen wiederherzustellen und kriminelle Gruppen zu identifizieren, die für Gewalt verantwortlich sind.
Unterdessen betont Pfarrer Arnulfo Mina aus Tumaco, den sich die Einwohner der Stadt als Bürgermeister wünschen, immer wieder: "Wir dürfen uns nicht als Feinde betrachten, sondern müssen uns um Versöhnung bemühen. Wir müssen mit jungen Menschen arbeiten, damit bei ihnen das Bewusstsein entsteht, dass sie in den Familien und der Gesellschaft für Frieden verantwortlich sind. Dies ist die Geschichte eines Volkes, das obwohl es sich selbst überlassen ist, von einer besseren Zukunft träumt.“
(CE) (Fides, 17/05/2019)