Managua (Fides) – Im Rahmen des gegenwärtigen Dialogs fordern die Vertreter Präsident Daniel Ortega Aussetzung der Sanktionen gegen Nicaragua. Nach Ansicht der Opposition versucht das Regime damit den endgültigen Abbruch des Dialogs herbeizuführen, während die innerhalb einer Frist von neunzig Tagen angekündigte Freilassung der politischen Gefangenen bisher nicht stattgefunden hat.
Wie der Oppositionsvertreter Juan Sebastián Chamorro betont, könnten nach Ablauf der 90-tägigen Frist für die Freilassung der Gegangenen möglicherweise sogar noch strengere internationale Sanktionen verhängt werden. Vor diesem Hintergrund erscheint der Betrag von Zeugen und Garanten der am 23. März unterzeichneten Vereinbarungen als grundlegend (vgl. Fides 25/03/2019).
Unterdessen befassten sich die "Dialog"-Teilnehmer in der vergangenen Woche noch mit folgenden drei Themen: Freilassung aller politischen Gefangenen bis Ende Mai, Steuerbefreiung für das zum Drucken von Zeitungen benötigte Material, sichere Rückkehr von Oppositionellen aus dem Exil. Die Gespräche wurden unterbrochen, als die Regierungsdelegation die Aussetzung internationaler Sanktionen forderte.
In ihrer am 1. Mai veröffentlichten gemeinsamen Osterbotschaft fordern die katholischen Bischöfe des Landes einen Wandel in der Gesellschaft und wünschen „eine friedliche und faire Gesellschaft, die die Interessen aller wahrnimmt, die des Menschen in den Mittelpunkt stellt, demokratische Grundsätze umsetzt und das Volk als wahren Souverän wahrnimmt, Meinungsfreiheit garantiert und Frieden auf der Grundlage von Gerechtigkeit aufbaut“. In diesem Zusammenhang danken die Bischöfe auch für die Unterstützung des Heiligen Stuhls.
"Trotz der gegenteiligen Anzeichen“, so die Bischöfe abschließend, „steht der Herr Jesus Christus vor der Tür. Es geht nicht darum, nach Auswegen zu suchen, um der gegenwärtigen Situation zu entkommen, sondern darum, die gegenwärtige Situation in Gemeinschaft mit Christus anzugehen ".
(CE) (Fides, 06/05/2019)