ASIEN/INDIEN - Christen und Muslime marschieren schweigend und betend für den Frieden

Donnerstag, 23 März 2006

Jaipur (Fidesdienst) - Schweigend und betend marschierten sie gemeinsam für den Frieden. Damit wollten sie vor allem auf friedliche Weise den Wunsch zum Aufbau einer versöhnten, harmonischen und nicht vom Rückzug in die eigene Gemeinschaft gekennzeichneten Gesellschaft unter Beweis stellen. Bereits am 14. März hatte in Benares stattgefunden, an der Christen, Muslime, Hindus und Buddhisten teilgenommen hatten. Bei dem Friedensmarsch am 21. März in Jaipur, der Hauptstadt von Rajshtan wollte man insbesondere gemeinsam das „Nein“ zur interethnischen und interreligiösen Gewalt zum Ausdruck bringen und die Achtung der Menschenrechte und der Freiheiten des Menschen fordern. Die Initiative an der auch Vertreter der Behörden und einfache Bürger teilnehmen war damit auch Ausdruck des Wunsches nach einer gerechten, harmonischen und pluralistischen Gesellschaft.
Die Anwesenden forderten den Dialog und verurteilten den Terrorismus im Namen der Religion, wobei sie an das Verantwortungsbewusstsein gegenüber allen Gläubigen der verschiedenen Religionen erinnerten. An der Veranstaltung nahmen Vertreter aller Religionen teil, die sich vor allem als „indische Staatsbürger“ betrachten, weshalb auch die gemeinsame Zugehörigkeit zum indischen Mutterland betont wurde, unabhängig von kulturellen und religiösen Unterschieden. Mit ihrem Marsch wollten die Teilnehmer auch auf das Vorgehen fundamentalistischer Gruppen reagieren, die die „Hindutva“-Ideologie vertreten. Das Motto der Anhänger dieser Ideologie lautet „ein Land, eine Kultur, eine Religion“ und betrachtet alle Bürger als „Fremde“, die sich nicht zur hinduistischen Kultur bekennen. Christen dementieren vor allem auch die von diesen Gruppen vorgebrachten Vorwürfe des „Terrorismus“ und der Abwerbung von Gläubigen (Proselytenmacherei) ab; außerdem verurteilen sie die Angriffe und die Gewalt gegen Missionare und christliche Einrichtungen; dabei weist die katholische Kirche insbesondere auf den eigenen Beitrag zum Wachstum und zur Entwicklung der indischen Gesellschaft hin. (Fidesdienst, 23/03/2006 - 25 Zeilen, 280 Worte)


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