Lima (Fides) – "Es ist geradezu eine Schande", so der peruanische Kardinal Pedro Barreto in einem Kommentar zum Antrag des ehemaligen Präsidenten Alan García, gegen den wegen Korruption ermittelt wurde, in Uruguay um Asyl zu bitten. "Das ist blanker Hohn…man hat uns angelogen", empört sich der Kardinal in diesem Zusammenhang und erinnert daran, dass das ehemalige Staatsoberhaupt am vergangenen Samstag öffentlich geäußert hatte, er habe nicht die Absiocht gegen gerichtliche Anordnungen zu verstoßen, die ihn daran hindern, das Land in den kommenden 18 Monaten zu verlassen, um wenige Stunden später die Residenz des Botschafters von Uruguay zu betreten, und um Asyl zu bitten.
Nach dem Rücktritt von Präsident Pedro Pablo Kuczynski (PKK) wegen Korruption wurden in Peru auch Ermittlungen zum Verhalten der früheren Regierungen auf den Weg gebracht. Bei den Untersuchungen zur Amtsführung von Alberto Fujimori, Alejandro Toledo, Alan García und Ollanta Humala wurde aufgedeckt, dass sie Bestechungsgelder vom multinationalen brasilianischen Unternehmen Odebrecht erhalten hatten (vgl. Fides 20/12/2017) oder in anderen Korruptionsfälle verwickelt waren.
Die katholische Kirche in Peru fordert immer wiede eine "gerechte Justitz ", insbesondere seit dem Besuch von Papst Franziskus in Peru Anfang 2018, als der Papst sich bei einem Treffen mit den Bischöfen in Lima gefragt hatte: "Was passiert in Peru, wenn ein Präsident jedes Mal, wenn er seine Amtszeit beendet, ihn ins Gefängnis muss?".
Gegenüber der Presse bekräftigt Kardinal Barreto: "Perus Justiz zeigt der Welt, dass es keine Unberührbaren gibt" und dass "in dem Land nach den von den Gesetzen vorgegebenen Parametern gehandelt wird".
(CE) (Fides, 22/11/2018)