Seoul (Fides) - Ein Jugendtreffen und eine Wallfahrt zum Nachdenken, Teilen und gemeinsamen Pilgern für den Frieden: Das ist der Geist der internationalen Wallfahrt mit dem Titel "Wind of Peace 2018", die junge Menschen aus der ganzen Welt dazu gebracht hat, friedlich in die Demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen Süd- und Nordkorea vorzudringen, die über eine Länge von 240 km und eine Breite von 4 km seit 60 Jahren die beiden Teile der koreanischen Halbinsel trennt.
Wie die Pressestelle der Erzdiözese Seoul mitteilt, schlossen sich mehr als 100 junge Menschen aus aller Welt (aus Ländern wie Südkorea, Laos, Mexiko, Malta, den Vereinigten Staaten, Indien, China und Pakistan) der Initiative an. Vom 16. bis 22. August erlebten sie auf Einladung des Versöhnungskomitees der Erzdiözese Seoul eine Erfahrung des brüderlichen Miteinanders und hatten dabei die Gelegenheit, bei verschiedene Veranstaltungen und Initiativen über das Thema Frieden zu diskutieren und diesen Frieden zu erfahren.
Die DMZ zeigt zwar auf anschauliche Weise die historische Wunde des Koreakrieges, ist aber heute auch ein Gebiet von großer ökologischer Bedeutung: der vier Kilometer breite Streifen ist seit Jahrzehnten intakt und unberührt geblieben, da niemand Zugang hatte. Durch ihre Wallfahrt in die DMZ haben junge Menschen "verstanden, dass das Leben inmitten von Sorgen blüht, und sie haben ein starkes Verlangen nach Frieden empfunden", heißt es in einer Verlautbarung.
Nach dem Eröffnungsgottesdienst in der Myeongdong-Kathedrale in Seoul am 16. August pilgerten junge Menschen in die Demilitarisierte Zone, wo sie unter anderem mit dem ehemaligen Vereinigungsminister zusammentrafen, das DMZ-Museum besuchten und an einer Gebetsvigil teilnahmen. Am 18. August schloss sich der Apostolische Nuntius in Südkorea, Erzbischof Alfred Xuereb, den jungen Pilgern an, und in den folgenden Tagen kamen der Erzbischof von Seoul, Kardinal Yeom, und dessen Weihbischof Peter Chung Soon-Taick, sowie der koreanische Militärbischof F. Xavier Yu Soo-il dazu: sie alle beteten mit jungen Menschen für den Frieden und die Versöhnung der koreanischen Halbinsel.
"Es sind nicht die großen Dinge, die die Welt verändern“, so Kardinal Yeom in seiner Ansprache an die Jugendlichen, „Ein liebevoller Blick, freundliche Hände und ermutigende Worte sind die kleinen Gesten, die eine große Veränderung in der Welt bewirken. Ich hoffe, dass ihr Apostel sein werdet, die der Welt Frieden bringen“.
Das Komitee für die Aussöhnung der Koreaner der Erzdiözese Seoul organisiert die internationale Jugendwallfahrt "Wind of Peace" seit 2012.
(PA) (Fides 23/8/2018)