Ankara (Fides) – Das US-Finanzministerium wird „gezielte“ Sanktionen gegen zwei türkische Minister, Justizminister Abdulhamit Gul und Innenminister Suleyman Soylu verhängen als eine Art Vergeltung für die Inhaftierung des amerikanischen evangelischen Pastors Andrew Craig Brunson, der in der Türkei wegen Spionage und Terrorakten sowie subversiver antitürkischer Machenschaften vor Gericht steht. „Wir sind der Meinung, dass er Opfer einer ungerechten Verhaftung durch die türkische Regierung ist“, erklärte die Sprechern des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, zum Fall Brunson; die beiden Minister würden demnächst als Direktverantwortliche für die Inhaftierung des Pastors von den Sanktionen betroffen sein. „ Die von Pastor Brunson und das Hinziehen der Anklage seitens türkischer Beamter sind schlicht inakzeotabel“, erklärte der Staatssekretär im amerikanischen Finanzministerium, Steven Mnuchin, und fügte hinzu, dass Präsent Trump unmissverständlich die Erwartungen der USA hinsichtlich einer sofortigen Freilassung von Brunson seitens der Türkei klar gemacht habe.
Der Fall des evangelischen Pastors Brunson spitzt das Profil eines „casus belli“ zwischen den beiden NATO- Ländern zu. Vergangene Woche (s. Fides 28/7/2018) durfte Brunson nach fast zwei Jahren Gefängnis unter Bewährung nach Izmir in sein Haus zurückkehren; dort wartet er auf das Urteil der türkischen Behörden. Doch gerade das Inkrafttreten der neuen Maßnahme ging einher mit einer neuen Eskalation des Disputs zwischen den USA und der Türkei um eine Sache, die seit langem die Grenzen eines individuellen Falls überschritten und zu einem echten geopolitischen Notstand geworden ist.
Es war US-Präsident Doald Trump, der erneut den Ton im Fall Brunson verschärft hat: am 26. Juli definierte er Brunson auf seinem Twitter Account als „einen großen Christen, einen Familienmenschen und ein wunderbares menschliches Wesen“ , der „schweren Leiden unterworfen ist“, und forderte seine umgehende Freilassung. Auch US-Vizepräsident Mike Pence hat sich zu dem Fall gemeldet und wiederholt, dass Brunson unschuldig sei, dass es keine glaubhaften Beweise gegen ihn gebe, und mit umfassenden Sanktionen gegen die Türkei gedroht, falls keine konkreten und schnellen Schritte für eine beschleunigte Freilassung erfolgten.
Nur wenige Stunden nach Sanktionsankündigung durch die USA hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara gegenüber Journalisten erklärt, die Türkei werde die „Droh-Sprache der amerikanischen Führungskräfte keineswegs beachten und bezeichnete sie als „evangelische und zionistische Mentalität“.
Andrew Craig Brunson, Leiter der evangelischen Wiederauferstehungskirche in Izmir (Smirne Diriliş Kilisesi), war im Oktober 2016 von der türkischen Einwanderungsbehörde zusammen mt seiner Frau, Lyn Norine, einbestellt worden (vedi Fides 11/4/2018).Anfänglich wurde dem Ehepaar mitgeteilt, es müsse die Türkei verlassen mit der vagen Begründung, sie hätten Mittel vom Ausland erhalten, um missionarische Initiativen zu finanzieren, und die Sicherheit des Landes mit ihren Aktivitäten bedroht zu haben.
Im weiteren Verlauf wurde die Ausweisungsverordnung für den Pfarrer in Haftstrafe verwandelt, nachdem ein geheim gehaltener Zeuge ihn beschuldigt habe zu der sog. FETO (türkisches Akronym für „ Fethullahnistische Terrororganisation“) zu gehören; mit dieser Definition bezeichnen die regierungsfreundlichen Organe das Himet-Netz, d.h. das vom muslimischen Prediger Fethullah Gulen inspiriert ist und von der türkischen Regierung als der große Regisseur des versuchten Staatsstreiches vom 15. Juli 2016 bezeichnet wurde.
Il 28 settembre 2017, lo stesso Erdogan si era dichiarato disposto a liberare il pastore evangelico USA solo se in cambio le autorità statunitensi consegneranno alla Turchia Fethullah Gulen, esule in USA dal 1999. Nel corso del tempo, i crimini attribuiti al pastore Brunson dalle autorità giudiziarie turche si sono fatti sempre più gravosi: testimoni segreti e enigmatici presi comunque in considerazione dal tribunale di Izmir lo hanno accusato perfino di sostenere la nascita di un fantomatico “Stato curdo cristiano” destinato a occupare anche parte del territorio turco. Am 28. September 2017 erklärte sich Erdogan persönlich bereit den evangelischen Pfarrer nur dann freizulassen, wenn die US-Behörden Fethullah Gulen, der seit 1999 als Flüchtling in den USA lebt, der Türkei überstellen würden. Mit der Zeit wurden die angeblichen Straftaten Brunsons von den türkischen Rechtsbehörden immer schlimmer geschildert: geheime und geheimnisvolle Zeugen, die trotz allem vom Gericht in Izmir ernst genommen wurden, beschuldigten Brunson sogar, die Entstehung eines Phantom-Staates, „kurdischer Christenstaat“ zu unterstützen, dessen Aufgabe es sei auch Teile türkischen Territoriums zu besetzen.(GV) ( Fides 2/8/2018)