AMERIKA/BRASILIEN - Kirche will Beitrag zur demokratischen Bildung leisten

Mittwoch, 18 Juli 2018 ortskirchen   soziale lage   politik   wahlen  

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Brasilia (Agenzia Fides) - Auf die soziopolitische Realität des Landes bedacht, möchte die katholische Kirche in Brasilien während des Wahlkampfs für die allgemeinen Wahlen im Oktober wie gewohnt einen Beitrag zur demokratischen Bildung leisten und veröffentlicht eine Orientierungshilfe und audiovisuelles Material unter anderem auch in den neuen digitalen Medien. "Wir wollen die brasilianische Realität mit dem Herzen der Hirten betrachten, der sich darum kümmern, das Leben und die Würde der Person, besonders der Armen und Ausgeschlossenen ganzheitlich zu schützen", schrieben die Bischöfe in ihrer Botschaft mit dem Titel "Auftrag und Hoffnung", die am Rande der Brasilianischen Bischofskonferenz im vergangenen April veröffentlicht wurde.
Nach Ansicht der Bischöfe erfordert der schwierige Moment, den Brasilien erlebt, die Einsicht und das Engagement aller Bürger und Institutionen sowie der Organisationen, die für die Gerechtigkeit und das Gemeinwohl verantwortlich sind. Im Oktober werden die Brasilianer neben dem Präsidenten und Vizepräsidenten der Republik auch Bundes- und Landesgouverneure und Parlamentarier wählen. In diesem Zusammenhang hat die Regionale Bischofskonferenz des Bundesstaates Paraná eine Broschüre vorbereitet, in der neben aktuellen Herausforderungen (ethische Krise, Korruption, Bedrohung der Demokratie, Vertiefung der Polarisierung ...) auch der Wahlmechanismus, die Aufgaben der Kandidaten und die Mitverantwortung der Wähler in "öffentlichen Angelegenheiten" und bei der Kontrolle vor, während und nach der Wahl erläutertet werden. Die Politik wird dabei mit einem hoffnungsvollen Blick betrachtet, wobei ausdrücklich auch positive Entwicklungen hervorgehoben werden.
Das Papier versteht sich als Orientierungshilfe für Wähler und Kandidaten, die sich unter anderem auch an die Medien wendet und mit der Unterstützung des Vorstands der Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit dem Beraters des Büros für politische Fragen, Pfarrer Paulo Renato de Campos, vorbereitet wurde. Die Broschüre, die leicht zu lesen ist, versteht sich auch als Beitrag der Kirche bei der Ausarbeitung und Verabschiedung der Gesetze "Gegen Wahlbestechung" und "Politisches Führungszeugnis", das vorsieht, dass nur Personen ohne Vorstrafen bei den Wahlen kandidieren können. Die Bischöfe laden die katholischen Laien ein, eine größere Präsenz und mehr Engagement im öffentlichen Leben zu zeigen und erinnern in diesem Zusammenhang an entsprechende Äußerungen von Papst Franziskus.
Der Erzbischof Geremias Steinmetz von Londrina erklärt, dass die Broschüre der Bischofskonferenz bereits Tradition habe und man in diesem Jahr gebeten worden sie im ganzen Land zu verteilen. "Ziel ist es, zur Gewissenbildung beim Wähler beizutragen und in diesem schwierigen Moment eine Orientierungshilfe zu geben, unparteiisch und ausgehend vom christlichen Glauben".
Auch im Bundesstaat Minas Gerais ließen Vertreter der Kirchenprovinzen Belo Horizonte, Mariana und Diamantina audiovisuelle Materialien zur Wahl produzieren die auf der Website der Erzdiözese Belo Horizonte zum Download zur Verfügung gestellt werden und für die Verbreitung über soziale Netzwerke zur Verfügung gestellt werden. Bischof José Carlos de Souza Campos von Divinópolis erinnert an die darin behandelten Themen: Demokratie, Wahlen, Kandidaten, Fake News, Kirchliche Soziallehre und Papstzitate. "Wir wissen, dass viele Diözesen ähnliche Materialien produzieren werden, und das ist gut und wichtig. Wir müssen gemeinsam Anstrengungen unternehmen, damit die Politik zum Ausdruck der Nächstenliebe wird und die Bedürfnisse der Ärmsten und die geographischen und existenziellen Peripherien an die erste Stelle stellt“, so der Bischof bei der Präsentation der Materialien.
(SM) (Fides 18/07/2018)


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