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Port Moresby (Fides) – Mit den Folgen des Klimawandels für die Länder in Ozeanien und deren Volkswirtschaften und mit den möglichen Antworten der Kirche befassen sich ausgehend von der Enzyklika "Laudato Si" die Teilnehmer der Versammlung der Föderation der Katholischen Bischofskonferenzen von Ozeanien (FCBCO) vom 11. bis 18. April in Port Moresby (vgl. Fides 11/4/2018).
Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin betonte in seiner Rede: "Wir teilen alle ein gemeinsames Haus, das wir Planet Erde nennen … und dies bringt es mit sich, dass es für jeden ethische Implikationen bei der Nutzung der Ressourcen des Bodens und der Meere gibt".
Der Kardinal erinnerte dabei auch an die Hungerkatastrophen, die durch "nicht nachhaltige Entwicklung", industrielle Ausbeutung und Missbrauch des Bodens verursacht werden und forderte eine "radikale Änderung der Einstellungen zu den Gaben der Schöpfung Gottes". Insbesondere appellierte er an Politiker, aber er betonte auch, dass "jeder Einzelne eine verantwortungsvolle und bescheidene Lebensweise praktizieren sollte". Der Staatsekretär forderte die Teilnehmer außerdem auf, alles zu tun, damit die "Globalisierung der Gleichgültigkeit" beendet wird. "In der heutigen Welt", so der Kardinal "dürfen Grenzen nicht Orte sein, hinter denen wir uns vor der globalen Verantwortung verstecken".
Ein eindringlicher Bericht darüber, wie die Auswirkungen des Klimawandels gemessen werden können, legte der Bischofsversammlung der derzeitige Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Professor Ottmar Edenhoffer vor. In seinem Beitrag erinnerte der Wissenschaftler an die Auswirkungen von Klimaveränderungen und die damit verbundene Auswanderung oder Umsiedlung ganzer Gemeinschaften. Dabei erklärte er auch, dass in Ländern, in denen die Infrastruktur begrenzt ist oder in denen bereits Spannungen herrschen, solche Zwangsmigrationen zu gewalttätigen Konflikten führen können. Die Kirchen in Ozeanien forderte der Klimaforscher auf, mit der gesamten Bevölkerung zusammenzuarbeiten, wenn es darum geht klar zu machen, dass die Einschränkung der Schadstoffemissionen "nicht verhandelbare ist". Politiker in aller Welt seien sich zwar einig, dass die Auswirkungen des Klimawandels destruktiv sind, aber der Mut, die reale Politik der Staaten mit diesem Bewusstsein in Einklang zu bringen, fehle noch, beklagte Professor Edenhoffer abschließend.
Auf der Rednerliste stand am ersten Versammlungstag auch Prälat Primin Spiegel vom bischöflichen Hilfswerk "Misereor" der in seinem Vortrag eine internationale Partnerschaft zwischen Europa und Ozeanien beim „Schutz der Schöpfung“ veranschaulichte.
(AP/AP) (Fides 12/4/2018)