ASIEN/HEILIGES LAND - Palästinensicher Außenminister besucht Vatikan und wünscht Jerusalem-Konferenz

Samstag, 17 Februar 2018 mittlerer osten   ostkirchen   jerusalem  

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Rom (Fides) – Die Entscheidung der US-Regierung, Jerusalem als ausschließliche Hauptstadt Israels anzuerkennen, "untergräbt die Möglichkeit, positive Ergebnisse bei den Friedensverhandlungen zu erzielen", da sie in den Konflikt eine "religiöse Dimension" einführt, die die Situation zusätzlich erschwert. Israel "nutzt die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, um den Druck auf Christen in der Heiligen Stadt zu erhöhen". Deshalb scheine es angemessen, dass der Heilige Stuhl eine Konferenz über Jerusalem einberuft und dazu die führenden Vertreter aller christlichen Kirchen und Gemeinschaften einlädt, um zu bekräftigen, dass Christen nicht auf die Interessen verzichten, die sie seit jeher mit der Stadt verbinden, in der Christus gekreuzigt wurde und wieder auferstanden ist. Dies betonte der palästinensische Außenminister Riad al-Maliki bei einem Treffen mit Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin und dem Sekretär für die Beziehungen zu Staaten, Erzbischof Paul Richard Gallagher, am 15. Februar im Vatikan.
"Bei dem Treffen mit Kardinal Parolin und Erzbischof Gallagher", so der palästinensische Minister im Gespräch mit Fides, "haben wir uns auf die Konsequenzen der Entscheidung von Präsident Trump konzentriert, Jerusalem als Hauptstadt Israels und damit eine ausschließliche Beziehung zwischen Jerusalem und dem Judentum anzuerkennen, wobei die Verbindung von Christen und Muslimen mit der Heiligen Stadt nicht berücksichtigt werden und man die Tatsache ignoriert, dass Jerusalem auch die Hauptstadt von Palästina sein sollte". Nach Ansicht von Maliki untergräbt die einseitige Entscheidung der USA die Möglichkeit eines erfolgreichen Verhandlungsergebnisses zur Beendigung des israelisch-palästinensischen Konflikts. "Wir haben lange versucht, den Konflikt auf die politische Ebene zu bschränken“; betont der palästinensische Minister, „Trumps Entscheidung führt nun eine religiöse Dimension in den Konflikt ein, was die Dinge noch komplizierter macht“. Mit dieser Entscheidung der US-Regierung bleibe der Konflikt nicht länger auf die Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern beschränkt, sondern er nehme fataler Weise globale Dimensionen an, denn von nun an "wird sich jeder Muslim, in Indonesien, Malaysia oder Senegal verpflichtet fühlen seine religiösen Interessen zu schützen“, insbesondera auch im Hinblick auf die Heilige Stadt.
Nach Ansicht des palästinensischen Regierungsvertreters "nutzt Israel Trumps Entscheidung jeden Tag mehr. Und in Jerusalem wurden bereits erste Maßnahmen gegen die Präsenz der Ortskirchen auf den Weg gebracht, die deren Existenz erschweren, wie zum Beispiel die Besteuerung von Kirchenvermögen und das Einfrieren von Bankkonten mit dem Ziel die Kontrolle über das kirchliche Eigentum zu erlangen“. Wir glauben, so Maliki weiter, dass „diese Druckmittel die Ortskirchen aus Jerusalem verdrängen und das historische Profil der Stadt verändern sollen, damit die Stadt nicht mehr von Juden, Christen und Muslimen geteilt wird". Der palästinensische Außenminister erinnert in diesem Zusammenhang an wiederholte Appelle von Papst Franziskus zum Schutz des Satus Quo – jene Bestimmungen und Bräuche, auf den das Zusammenleben der verschiedenen Religionsgemeinschaften in der Heiligen Stadt seit der Zeit die osmanische Reiches basiert - und an die gemeinsame Erklärung der Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen, in der sie die neuen Steuern für kirchlichen Besitztümer ablehnen (vgl. Fides 15/02/2018). Aber jetzt bis - bedauert Riyad al Maliki, hätten lokale Initiativen und Interventionen des Vatikan nicht ausgereicht "um Präsident Trump davon zu überzeugen seine Entscheidung zu revidieren“ und palästinensische Christen sehen sich zunehmend unter Druck gesetzt und "fühlen sich allein gelassen". Aus diesem Grund, so der Vertreter der palästinensischen Regierung „wäre es sehr wichtig, dass im Rahmen einer vom Heiligen Stuhl organisierten Konferenz die verschiedenen Kirchen ihre Sorge um Jerusalem zum Ausdruck bringen und damit den Christen eine Stimme verleihen können, damit die US-Regierung versteht, dass Christen nicht auf Ihre Rechte und ihre Verbindung zur Stadt Heiligen verzichten“.
(GV) (Fides 16/2/2018)


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