Cáritas colombiana
Bogotà (Fides) - Mehr finanzielle Ressourcen sollen für die Bewältigung der humanitäre Krise in Venezuela zur Verfügung gestellt werden, die viele Venezolaner dazu gezwungen hat, Zuflucht in Kolumbien zu suchen, und aufgrund derer viele Kolumbianern in die Heimat zurückkehren mussten. Deshalb stellt die Kolumbianische Bischofskonferenz die venezolanische Krise in den Mittelpunkt der traditionellen Fastenaktion der Caritas, in deren Rahmen dieses Jahr um Spenden für Hilfsprogramme für venezolanische Einwanderer und kolumbianische Rückkehrer gesammelt werden sollen.
Die Verteilung von Essen, Medizin, medizinische Versorgung und die Bereitstellung von Werkzeugen und Haushaltsartikeln sowie Hilfe bei der Wohnungssuche gehörten zu den Prioritäten dieser Programme, so Erzbischof Victor Manuel Ochoa von Cúcuta, eine der am meisten betroffenen Diözesen, bei der Präsentation der Aktion.
Offiziellen Daten zufolge sind in den letzten 18 Monaten etwa 660.000 Venezolaner nach Kolumbien ausgewandert, andere befinden sich auf der Durchreise und suchen Zuflucht in Chile, Peru oder Ecuador. Viele passieren dabei die 280 illegalen Grenzübergänge. "Wir dürfen nicht untätig bleiben", so Bischof Ochoa, der erklärte, dass die Diözese eine Notunterkunft, ein Zentrum für die Unterstützung von Migranten und 8 Kantinen betreibt, die täglich 1.600 kostenlose warme Gerichte verteilen und dankte in diesem Zusammenhang den vielen freiwilligen Helfern für ihre Arbeit.
"Wer ankommt, bekommt sofort eine Tasse Kaffee und Brot, weil die meisten eine acht- bis zehnstündige Reise hinter sich haben", erklärte der Bischof. „Kinder und Schwangere haben Vorrang. Keiner von ihnen geht mit leerem Magen weg. Auch wenn wir keine Lebensmittel mehr haben, lassen wir uns etwas einfallen, damit wir wieder welche bekommen". Die Fastenaktion, so Bischof Ochoa, sei auch Gelegenheit, den Venezolanern für die Solidarität der vergangenen Jahre zu danken, in denen viele kolumbianische Einwanderer in Venezuela willkommen waren.
Nach Angaben des Caritas Generalsekretärs, Prälat Héctor Fabio Henao, wurden im Jahr 2017 etwa 9.200 Familien aus Venezuela in die Diözesen Cúcuta, Riohacha, Puerto Carreño, Arauca, Barranquilla, Ipiales und Bogotá unterstützt.
(SM) (Fides 08/02/2018)