ASIEN/KASACHSTAN - Ökumene und gute Beziehungen zwischen den Religionen: “Ein gesegneten Land!”

Montag, 5 Februar 2018 dialog   Ökumene   religiöse minderheiten   ortskirchen   christentum   politik  

Almaty (Fides) - „In Kasachstan, das während des Sowjetregimes ein Deportationsgebiet war, leben heute Menschen verschiedener Nationalitäten und Religionen, die es gewohnt sind, gute Beziehungen miteinander zu pflegen. Auch die Regierung veranstaltet in den wichtigsten Städten Treffen unter den Vertretern der verschiedenen Konfessionen, die das gegenseitige Verständnis und den Dialog über gemeinsamen Themen wie Familie, Jugend oder Friedensarbeit zu fördern. Darüber hinaus findet in der Hauptstadt Astana alle zwei Jahre ein Welttreffen führender Religionsvertreter statt", so der italienische Missionar Luca Baino (ofm), der als Pfarrer für die katholische Gemeinde in Taldykorgan, einer Stadt in der Diözese Almaty zuständig ist, im Gespräch mit Fides.
"Diese Politik der Begegnung“, so Pater Baino, „soll ein Klima der Harmonie in einer von kultureller und religiöser Vielfalt geprägten Gesellschaft entstehen lassen. Davon hat auch die Ökumene profitiert. In der Tat sind im Laufe der Jahre wichtige persönliche Beziehungen entstanden, zum Beispiel zwischen katholischen, orthodoxen und protestantischen Priestern, aber auch zwischen den Gläubigen der verschiedenen Gemeinden. In Taldykorgan organisieren wir zum Beispiel zweimal im Jahr ein gemeinsames Konzert mit klassischer Musik und wählen Stücke aus, die Abschnitte aus der Heiligen Schrift begleiten können. An den Konzerten nehmen Sänger und Zuschauer verschiedener christlicher Konfessionen teil".
Zu den Höhepunkten, so der Missionar, gehöre das Treffen während der Gebetswoche für die Einheit der Christen: "Seit über zehn Jahren organisiert die katholische Kirche eine Gebetsvigil zu diesem Anlass. Auf diesen Termin freuen sich inzwischen alle. Und es nehmen auch Vertreter des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten teil. Dieses Jahr fand das Treffen in der Kathedrale von Almaty statt. Unter den Teilnehmern befand sich auch Bischof José Mumbiela Serra und zwei katholische Seminaristen sowie der orthodoxe Metropolit Alexander…Der katholische Bischof Mumbiela Serra beendete das Gebet mit einer Reflexion über das Thema der Einheit und Kasachstan ist in dieser Hinsicht wirklich ein gesegnetes Land!".
Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den über 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26% Christen, davon 1% Katholiken. In Kasachstan gibt es insgesamt vier katholische Diözesen mit rund 70 Pfarreien, die von 91 Priestern, darunter 61 Diözesan- und 30 Ordenspriester, betreut werden.
(LF) (Fides 5/2/2018)

pravmir


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