New Delhi (Fides) - In einer offiziellen Verlautbarung bittet der Vorsitzende des Rates der Bischöfe von Telugu, Erzbischof Thumma Bala von Hydearabad die Regierungen der Staaten Andhra Pradesh und Telangana um entsprechende Maßnahmen nachdem ein TV-Sender in den vergangenen Tagen eine beleidigende Stellungnahme des hinduistischen Religionsvertreters Swami Parpoornanda Saraswathi im Hinblick auf die Arbeit von Mutter Teresa von Kalkutta ausgestrahlt hatte.
“Mutter Teresa organisierte einen illegalen Handel mit Frauen, die sie zuerst zum Christentum konvertieren ließ, damit sie später als Schwestern arbeiteten“, so Swami, der in diesem Zusammenhang betonte, dass die Ordensfrau die höchste Ehrung des indischen Staates, den “Bharata Ratna”-Preis, der ihr 1980 überreicht wurde, zu Unrecht erhalten habe.
“Ist das nicht auch eine Beleidigung Indiens und des Staatsoberhaupts, der den Dienst von Mutter Teresa unter armen, schwerkranken, alten und ausgeschlossenen Menschen würdigte?”, fragt sich Erzbischof Bala.
“Die Arbeit von Mutter Teresa”, heißt es in der Verlautbarung des Erzbischofs weiter, “wurde in aller Welt anerkannt und 1979 wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Heute gibt es 5.161 Schwestern von Mutter Teresa, die in 758 Ordensgemeinschaften in 139 Ländern leben. Die Stellungnahme von Paripoornananda Swamiji war außerdem in dieser Form gar nicht gefragt, da ein völlig anderes Thema im Mittelpunkt der Debatte stand. Es war völlig unnötig, dass Swamiji über den Papst und Mutter Teresa sprach”.
“Die Äußerungen von Paripoornananda Swamiji über Mutter Teresa haben nicht nur zutiefst das Empfinden der katholischen Kirche und der christlichen Gemeinschaften beleidigt“, so der Erzbischof, „sondern auch diejenigen der Angehörigen anderer Regionen und Religionen, die die Ordensfrau als Heilige und Mutter der Armen und Notleidenden respektieren”.
Die Kirche in Indien verurteile “jeden Versuch der Spaltung unserer Gesellschaft”. Auf den Spuren Jesu Christi “können wir Paripoornananda Swamiji vergeben”, der in diesem Zusammenhang die Vertreter aller Religionen daran erinnert, dass “die erste Aufgabe eines Religionsvertreters darin besteht, Harmonie und Frieden in einer pluralistischen Gesellschaft zu fördern und die säkulare Staatsform und die Religionsfreiheit, die in der Verfassung des Landes verankert sind, zu respektieren”.
(PN-PA) (Fides 11/10/2017)