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New York (Fides) – Eine neue Untersuchung, die die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und der Walk Free Foundation in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (OIM) erstellt wurde, dokumentiert das Ausmaß der modernen Sklaverei in aller Welt.
Die bei der 72. Vollversammlung der Vereinten Nationen (New York, 12. bis 25. September) in diesen Tagen veröffentlichte Studie dokumentiert, dass 2016 über 40 Millionen Menschen weltweit Opfer der modernen Sklaverei wurden und 152 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten müssen.
Besonders betroffen von moderner Sklaverei sind Frauen und Mädchen: ihr Anteil beträgt 71% (fast 29 Millionen). Im Bereich der sexuellen Ausbeutung handelt es sich bei 99% um Frauen und im Falle der Zwangsehe sind es 84%. Wie aus der Untersuchung hervorgeht, sind von den insgesamt 40 Millionen Opfern der modernen Sklaverei rund 25 von Zwangsarbeit betroffen und rund 15 Millionen von einer Zwangsehe.
Die von Zwangsarbeit betroffenen Kinder werden vorwiegend in der Landwirtschaft beschäftigt (70,9 %). Eines von fünf Kindern (70,9%) arbeitet im Dienstleistungsbereicht und 11,9 % sind in der Industrie beschäftigt.
Bei der Sitzung vom 12. September forderte der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Ivan Jurkovič, in seiner Ansprache an die Vollersammlung: "Wir müssen von Gesetzen zur Aktion übergehen“. Die moderne Form der Sklaverei müsse “an der Wurzel bekämpft werden", so der Vatikanvertreter. „Die neuen Formen der Sklaverei müssen verboten werden, so wie die Sklaverei in der alten Welt abgeschafft wurde: indem eine neue Vision vom Menschen und seiner Würde zugrunde gelegt wird und zwar bei der Gesetzgebung, in der Bildung und durch die Förderung eines Umdenkens".
Abschließend bekräftigte Erzbischof Jurkovič, dass “alle sich der dramatischen Situation bewusst sein müssen, damit neue und grausame Formen der Versklavung von Menschen ausgerottet werden. Es wird zunehmend deutlich, dass wir uns heute mit einem globalen Phänomen konfrontiert sehen".
(CE) (Fides, 20/09/2017)
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