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Guatemalastadt (Fides) – Guatemala gehört in Lateinamerika zu den Ländern mit den meisten Schwangerschaften bei Minderjährigen. Oft ist dabei für die minderjährigen Mütter der Weg der Armut und der Abhängigkeit vorgezeichnet. Wie aus Statistiken der Regierung hervorgeht, gab es 2014 über 5.000 Schwangerschaften bei Mädchen im Alter von 14 Jahren, in vier von fünf Fällen handelt es sich bei den Vätern um einen Angehörigen: der eigene Vater, ein Onkel oder der Großvater. Nach Schätzungen werden im Land jedes Jahr rund 66.000 Abtreibungen durchgeführt.
Ein Viertel der Kinder hat minderjährige Mütter. Obschon es in den Schulen Aufklärungsunterricht gibt, ist dieser oft unvollständig oder unzulänglich. Hinzukommt, dass ein Hälfte der Mädchen nicht zur Schule gehen. Ärztliche Untersuchungen während der Schwangerschaft sind teuer und in vielen ländlichen Gebieten haben die Mädchen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Im Alter von 19 Jahren haben junge Frauen durchschnittlich zwei Kinder.
Auch Gewalt gegen Frauen ist nach Angaben der Vereinten Nationen in Guatemala weit verbreitet: jeden Tag werden zwei Frauen ermordet.
(AP) (Fides 11/5/2017)