ASIEN/INDIEN - Priester und Schwestern protestieren gegen Gesetz zur Legalisierung der Leihmutterschaft

Montag, 3 April 2017 gesundheitswesen   menschenrechte   kindheit   reproduktive gesundheit   mutterschaft   geburt  

New Delhi (Fides) – Den Gesetzentwurf zur Legalisierung von Leihmutterschaften in Indien bezeichnet ein Forum in dem sich Priester und Schwestern in Delhi zusammenschließen als “Anschlag auf die heiligen Werde der Ehe, der Familie, der Würde der Frau und des Naturrechts der Kinder”. Eine Leihmutterschaft, so das Forum sei „eine Art Miete von Frauen und Kauf von Kindern“. Ein Gesetz, das eine solche Leihmutterschaft legalisiert, sei falsch und gefährlich.
Man habe den Entwurf auf den Weg gebracht, ohne sich mit grundlegenden Problemen zu befassen, die “mehr Schaden anrichten als Gutes tun und die Ausbeutung von Frauen fördern”.
“Der Körper eine Frau und das Geschenk der Fruchtbarkeit, aber auch die Rechte von Kindern werden wie Ware behandelt und zum Verkauf angeboten“, heißt es in der Verlautbarung weiter, „Das Recht eines Kindes, das für neuen Monate ausgetragen und ernährt wird, wird behandelt wie die Aufzucht einer Kuh, die man nach Qualität und Quantität bewertet. Die Weiblichkeit wird damit unbedeutend und die Frau ist nur ein Lieferant. Psychologische und ethische Aspekte werden vollkommen ignoriert”.
Außerdem warnt das Forum vor einer Manipulierung des Gesetzes und Missbrauch, wenn es um die Rechtfertigung der Leihmutterschaft unter Verwandten geht, die die indischen Frauen einem hohen Druck aussetzen.
“Mit dem Voranschreiten der Reproduktionsforschung und des Business-Gedankens wird die Gebärmutter der Frau zunehmend als einfacher Behälter betrachtet, ein Gewächshaus, in dem man einen Keim pflanzt um das Pflänzchen dann in einen andern Boden umzupflanzen, wo es aufwächst“, so das Forum abschließend, das die Regierung auffordert, Leihmutterschaften in Indien ganz und ohne Ausnahmen zu verbieten.
(PA) (Fides 3/4/2017)


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