AFRIKA/SIMBABWE - DIE HÄLFTE DER BEVÖLKERUNG IST INFOLGE DER POLITIK VON STAATSPRÄSIDENT MUBABE VOM HUNGERTOD GEFÄHRDET! 6 MILLIONEN VON INSGESAMT 12 MILLIONEN MENSCHEN

Donnerstag, 18 September 2003

Rom (Fidesdienst) – „Wir waren das zweite Land unter den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, was den industriellen und wirtschaftlichen Fortschritt anbelangt. Heute sind wir wieder auf die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft angewiesen“, bedauert Erzbischof Pius Alick Ncube von Bulawayo (Simbabwe) im Gespräch mit dem Fidesdienst. Der Erzbischof nimmt an einem von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom veranstalteten Studienseminar für englischsprachige Bischöfe aus den Missionsländern teil, die in jüngster Zeit neu in dieses Amt ernannt wurden.
„Die Politik des Staatspräsidenten Robert Mugabe hat das Land an den Rand des Zusammenbruchs geführt. In den drei Jahren seit seiner Machtübernahme hat der Präsident strikte Kontrollen über die Gesellschaft eingeführt. Mit der Politik der Landverteilung wurde die einst blühende Landwirtschaft zerstört, mit dem Ergebnis, dass jede Woche in Simbabwe 40 Menschen verhungern“, so der Erzbischof, der weitere allarmierende Daten mitteilt: "Über 6 Millionen der insgesamt rund 12 Millionen Einwohner riskieren die Hungertod, 80% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsschwelle, es gibt keinen Treibstoff und die Banken haben die Girokonten gesperrt … es ist offensichtlich, dass die Lage äußerst explosiv ist!“
„Hinzu kommt die von dem Mugabe-Regime eingeführte Unterdrückung. Die Anhänger des Regimes sind überall. Sie kontrollieren Polizei, Streitkräfte, Geheimdienst und die Wirtschaft des Landes. Außerdem gibt es die Milizen der Partei des Präsidenten (die so genannten „Green Bombers“, die sich aufführen, wie es ihnen gerade passt. Der wichtigste Oppositionsvertreter, Morgan Tsvangira, wird ständig bedroht und man wirft ihm sogar vor, er habe versucht das Staatsoberhaupt zu ermorden. Wenn das Demokratie sein soll?“, klagt Erzbischof Ncube weiter.
Vor diesem Hintergrund versucht sich die Kirche für Frieden und Entwicklung im Land einzusetzen. „Zusammen mit anderen christlichen Kirchen versuchen wir zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln. Bisher wurden jedoch alle Vorschläge, die dazu beitragen sollten, das Land aus der Krise, in die es geraten ist, herauszuführen, von der Regierung abgelehnt. Unter humanitären Gesichtspunkten versucht die Justitia et Pax-Kommission sich für die Menschenrechte zu engagieren und sich der Opfer der Folter anzunehmen. Die Methoden, die von dem Regime angewandt werden, unterscheiden sich nicht von den Methoden anderer Diktaturen. Besonders schlimm sind Elektroschock-Methoden.“
Abschließend erinnert der Bischof von Bulawayo an eine weitere Tragödie: „Es gibt in unserem Land rund 1 Million Aidswaisen. Wir versuchen diese Kindern im Rahmen von Hilfsprogrammen den Schulbesuch zu ermöglichen und versorgen sie mit Mahlzeiten. Doch wir werden dieses Problem alleine nicht lösen können“. (LM) (Fidesdienst, 18/9/2003 – 39 Zeilen, 420 Worte)


Teilen: