Yangon (Fides) – “Wir müssen den Menschen in Myanmar zuhören: Muslime, Rohingya, Ma Ba Tha, die Nationale Liga für Demokratie, die Zivilgesellschaft und auch allen, die die Demokratie ablehnen. Das Zuhören ist Voraussetzung für Kommunikation: man muss Brücken für die Aussöhnung bauen und Mauern des Missverständnisses einreißen”, so der Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo, in seiner Predigt beim Gottesdienst zum Tag der Kommunikation am vergangenen 12. Juni.
“Die Konflikte halten in den von Shan, Kachin und Karen bewohnten Gebieten an: wir müssen versuchen zu verstehen, welche tiefen Ursachen dies Konflikte haben und wir müssen Brücken zwischen den Kulturen bauen, wir müssen Barmherzigkeit in den Flüchtlingscamps verkünden und Gerechtigkeit in den Minen schaffen, wir müssen Frieden in den vom Drogenhandel betroffenen Regionen schaffen. Dazu müssen wir den Opfern der Verstöße gegen die Menschlichkeit, aber auch den Tätern Gehör schenken und eine Botschaft der Hoffnung verbreiten. In diesem Heiligen Jahr muss die Botschaft der Barmherzigkeit zusammen mit der Botschaft des Friedens verkündet werden”, so der Kardinal weiter.
“In den vergangenen 60 Jahren”, so Kardinal Bo weiter, “wurde Kommunikation erstickt und Myanmar geriet in einen Tunnel des Schweigens. Die Morgenröte der Demokratie ist ein Segen, der jedoch auch Pflichten für die katholische Kirche mit sich bringt, denn sie ist die einzige Organisation die vom Norden bis in den Süden überall präsent ist. Diese Pflicht besteht darin, dass wir Barmherzigkeit Schenken und Barmherzigkeit verkünden müssen“; vor allem „unter Flüchtlingen, Migranten, Opfer des Menschenhandels und des Drogenhandels und Opfer der ethnischen Gewalt und der Armut”.
(PA) (Fides 14/6/2016)