AFRIKA/SÜDSUDAN - “Es wird sehr viel guter Wille nötig sein, damit des wieder Frieden gibt”

Mittwoch, 17 Februar 2016 frieden  


Juba (Fides) - “Man sagt, dass das Land sich wieder am Ausgangspunkt befindet, bei Null. Doch in Wirklichkeit sind wir bei unter Null, denn die Zerstörung kann nicht wieder gut gemacht werden“, so einheimische Beobachter aus Juba, der Hauptstadt des Südsudan, wo man auf die Rückkehr des ehemaligen Rebellenahführers Riek Machar, in seinem neuen Amt als Erster Stellvertretender Präsident wartet (vgl. Fides 13/2/2016).
“Machar ist noch nicht nach Juba zurück gekehrt, da die Punkte der Friedensvereinbarungen nicht umgesetzt wurden, die die Sicherheitsbedingungen für alle unterzeichnenden Parteien betreffen. Mit anderen Worten, muss dafür gesorgt werden, dass es nicht zu Auseinandersetzungen zwischen die Einheiten, die Machar für seine eigene Sicherheit mitbringt, und den Anhängern des Präsidenten Kiir kommt”, so der Beobachter.
“Machar wurde also in seiner Abwesenheit zum Ersten Stellvertretenden Präsidenten des Südsudan ernannt, während Präsident Kiir das Land weiterhin mit Dekreten das Land regiert, von denen eines das Land erschüttert: das Dekret einer Aufteilung des Südsudan in insgesamt 28 Staaten, das auf heftige Kritik stößt und viele Fragen aufwirft“, betont der Beobachter.
“Nun warten wir auf das Ablaufen des Ultimatums, das Kiir an Machar stellte, der sich bis spätestens 19. Februar nach Juba kommen soll. Nach diesem Datum wird der Präsident mit der Bildung einer Regierung der nationalen Einheit beginnen, wie es die Friedensvereinbarung vorschreibt, unabhängig davon ob Machar dabei sein wird oder nicht. Es hat jedoch nicht den Anschein als ob dieser willens wäre, ab übermorgen in Juba zu sein”.
Die Kompromissvereinbarungen, die durch die Vermittlung der IGAD und der Afrikanischen Union entstanden sind sollen dem Frieden den Weg ebenen und wurden im August unterzeichnet.
“Die Vereinbarungen sehen vor, dass Riek Machar wieder Erster Stellvertretender Präsident wird, eine sehr komplexe Angelegenheit, denn eine Rückkehr dahin, wo ein Krieg begonnen hat, der das Land spaltet, das noch nie wirklich vereint war, fördert mit Sicherheit nicht die nationale Einheit”, so der Beobachter. “Wir hoffen und warten ab. Es wird sehr viele guten Willen und Kompromissbereitschaft brauchen, damit es in unserem Land wieder Frieden gibt”, so der Beobachter abschließend.
(L.M.) (Fides 17/2/2016)




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