ASIEN/SYRIEN - Bischof von Aleppo begrüßt Treffen zwischen Franziskus und Kyrill im Zeichen der gemeinsame Sorge um Christen im Nahen Osten

Freitag, 12 Februar 2016 Ökumene  

Aleppo (Fides) - “Die Christen hier haben feststellen können, dass ihr Leid nicht umsonst ist: das Treffen zwischen Papst Franziskus und dem Patriarchen Kyrill betrachten wir als Frucht des Kreuzes, dass wir tragen. Das Leid aller Christen im Nahen Osten trägt erste Früchte der Einheit und es werden weitere dazu kommen. Dies ist für uns ein großer Trost und hilft uns weiter durchzuhalten”, so der lateinische Bischof Georges Abou Khazen, OFM, zum Empfinden seiner Gläubigen, zu dem Treffen zwischen dem Bischof von Rom und dem Primas der russisch-orthodoxen Kirche auf Kuba vor dem Hintergrund einer möglichen Feuerpause auf den Kriegsschauplätzen in Syrien.
“Vor einigen Tagen”, so der Bischof, “hatte ein anderer hoher Vertreter des Patriarchats in Moskau ausdrücklich daran erinnert, dass das Treffen auf Kuba vor allem wegen der gemeinsamen Sorge um die Christen im Nahen Osten besonders wichtig ist. Dies haben wir auch in unseren Predigten deutlich gemacht. DIE Gläubigen sollen wieder Mut schöpfen, wenn sie sehen, dass ihr Leid auf mysteriöse Weise zur Einheit zwischen Christen beiträgt”.
Der Apostolische Vikar erinnert auch an eine mögliche Feuerpause im syrischen Konflikt und die damit verbundenen Hoffnungen unter der Bevölkerung. “Für uns”, so Bischof Abou Khazen, “wäre dies ein Traum. Leider wissen wir nicht, was die dschihadistischen Gruppen tun. Wir wissen, dass es sich größtenteils um ausländischen Kämpfer handelt: wer hat das Kommando über sie? Wem gehorchen sie? Werden sie sich der Feuerpause anschließen?”. Der Apostolische Vikar von Aleppo erläutert abschließend die aktuelle Lage: “Die syrische Arme ist mit Unterstützung der Russen auf dem Vormarsch und in den befreiten Teilen der Stadt gibt es wieder Wasser und Strom. Die Schulen werden wieder geöffnet. An vielen Orten finden Initiativen der Aussöhnung mit den Syrern statt, die sich den Rebellen angeschlossen hatten. Die kämpfenden Gruppen werden aus dem Ausland kontrolliert und diese leisten weiterhin Widerstand. Unter der Bevölkerung überwiegt unterdessen die Zustimmung zum Vorgehen Russlands”. (GV) (Fides 12/2/2016)


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