Piero Teardo
Cochabamba (Fides) – Jeden Abend sind die Mitarbeiter der “Casa San José” auf den Straßen von Quillacollo unterwegs, um dort nach Straßenkindern zu suchen. Quillacollo ist ein Vorort von Cochabamba (Bolivien), wo vor allem Zuwanderer aus der Andenregion wohnen. Auf dem berühmten Markt des Vororts versuchen auch die Straßenkinder als Schuhputzer oder Bettler oder als Fensterputzer an Ampeln im Straßenverkehr ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Nach Schätzungen leben in Cochabamba rund 1800 Kinder und Jugendliche auf der Straße, die vor häuslicher Gewalt und Missbrauch fliehen oder von ihren Eltern vernachlässigt werden. Grund für solche Notsituationen sind oft extreme Armut und Entwurzelung durch Migration so wie mangelnder sozialer Schutz und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Die „Casa San José” versucht Straßenkinder in die Familien zurückzuführen und bemüht sich dabei um eine Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kindern, Psychologen und Erziehern. Wo dies nicht möglich ist wenden sich die Mitarbeiter der Einrichtung an die Großfamilie: Onkels und Taten, Großeltern, ältere Geschwister oder andere Nahestehenden, die den Betroffenen körperliche und psychische Sicherheit bieten und eine gesunde Entwicklung ermöglichen. (AP) (Fides 8/1/2016)