AMERIKA/ARGENTINIEN - Bischof fordert politisches Interesse an sozialen Konflikten

Freitag, 20 November 2015 politik   armut   bischöfe  

Merlo (Fides) – Bischof Fernando Carlos Maletti von Merlo-Moreno beklagt mangelnden politischen Willen bei der Lösung der sozialen Konflikte, die in seinem Bistum zu anhaltenden Protestkundgebungen führen, in deren Rahmen es unter anderem zur Besetzung von Sozialwohnungen und Privatgrundstücken kommt.
Die erste Besetzungsaktion fand am vergangnen 21. Oktober in einer Gegend, in der 340 staatliche Sozialwohnungen entstehen sollten. Danach wurde die Aktion auf benachbarte Grundstücke ausgeweitet. Angeblich sollen rund 3.000 Familien in den Tagen vor der Wahl am 25. Oktober die Region besetzt haben.
Der Bischof betonte nach einem Besuch bei den Besetzern, dass sich niemand um diese Familien oder sich um eine Beruhigung der Lager kümmert: "Wir müssen mit Sorge feststellen, dass die Politiker, deren Amtszeit zu Ende geht, sich nicht um das Problem kümmern, und diejenigen, die sie ablösen werden ebenfalls nicht mit Entschlossenheit handeln. Dies führt zu Verwirrung unter den Bürgern“, so der Bischof. Nach Ansicht von Bischof Maletti muss der Staat “umgehend eingreifen”, und "eine Zuspitzung des Klimas der Gewalt und der Angst verhindern”. "Wir haben gesehen, dass soziale und politische Bewegungen von der Lage profitieren”, klagt der Bischof, “die unter dem Vorwand der Menschenrechtsverstöße öffentlichen Raum besetzen, ohne dabei ein wahres Interesse an einer gerechten Lösung des Konflikts zu zeigen".
"Die katholische Glaubensgemeinschaft in Merlo-Moreno darf angesichts dieser Fakten, die den Frieden in der Gemeinschaft bedrohen, nicht gleichgültig bleiben, denn es handelt sich um ein Warnsignal, was die Lebensbedingungen der Armen und die Nutzung von Grundstücken an Stadtrandgebieten anbelangt", so Bischof Maletti abschließend. (CE) (Fides, 20/11/2015)


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