AFRIKA/BURUNDI - Verbirgt sich die Kontrolle über seltene Bodenschätze hinter der Krise in Burundi?

Freitag, 25 September 2015 politik   wirtschaft  


Bujumbura (Fides) – Hinter der politischen Krise in Burundi verbirgt sich ein Machtkampf ausländischer Mächte, bei dem es insbesondere um die Kontrolle über die Metalle der Seltenen Erden geht. Dies bekräftigen Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Burundi.
“Die Kirche fordert die Achtung der rechtsstaatlichen Prinzipien und insbesondere der Rechte der Menschen”, so der Beobachter mit Bezug auf die von den Bischöfen des Landes am vergangenen 20. September veröffentlichten Botschaft (vgl. Fides 24/9/2015). “Die Regierung unter Pierre hat unterdessen die Vorschläge der Bischöfe abgelehnt und einen Dialogausschuss geschaffen, der Kontakte zur großen Teilen der Opposition ausschließt”, so der Beobachter weiter.
“Die Botschaft der Bischöfe verurteilt auch unmissverständlich den Einsatz von Gewalt”, so der Beobachter weiter, “Jeden Morgen werden auf den Straßen von Bujumbura Leichen von Menschen gefunden, die in der Nacht ermordet wurde. Und es ist bekannt, dass Menschen, die festgenommen werden, in der Haft auch gefoltert werden”.
“Auf der anderen Seite versucht die Regierung die Gunst der Bürger zu erkaufen. Dies gelingt mit den großen finanziellen Gewinnen aus dem Geschäft mit den Metallen der Seltenen Erden mit China“, so der Beobachter weiter.
“Während die Vereinigten Staaten und die Europäische Union die Verstöße gegen die Vereinbarungen von Arusha und die burundische Verfassung verurteilen, nachdem Präsident Nkurunziza sich ein drittes Mal im Amt bestätigen ließ, ist eine indirekte Auseinandersetzung zwischen dem Westen, insbesondere den Vereinigten Staaten, und China zu erkennen, das den Präsidenten weiterhin unterstützt. Dabei geht es nicht zuletzt um die Kontrolle über die Metalle der Seltenen Erden”, so der Beobachter abschließend.
Wie aus jüngsten geologischen Studien hervorgeht, ist die Qualität der Metalle der Seltenen Erden in Burundi im Vergleich zu anderen Ländern besonders gut, was die Konzentration der Metalle anbelangt (54,33%). Die Metalle der Seltenen Erden werden vor allem von der Elektroindustrie verarbeitet. In China befinden sich 97% der weltweiten vorkommen, weshalb das Land versucht, durch den Ankauf von Vorkommen in anderen Ländern die eigene Monopolstellung aufrecht zu erhalten. (L.M.) (Fides 25/9/2015)


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