AMERIKA/GUATEMALA - BISCHÖFE ZU DEN BEVORSTEHENDEN PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLEN: „WIR WÜNSCHEN UNS EIN LAND, IN DEM ES FREIHEIT IN ALL IHREN FORMEN GIBT“

Mittwoch, 10 September 2003

Guatemala City (Fidesdienst) – „Der Frieden ist möglich, die verantwortliche Stimmabgabe ist eine Chance“ lautet der Titel eines von der Guatemaltekischen Bischofskonferenz in den vergangenen Tagen veröffentlichten Dokuments zu Präsidentschaftswahlen am kommenden 9. November. In ihrem Papier verurteilen die Bischöfe mit Nachdruck Gewalt, Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Korruption. Die Bischöfe fordern die Gläubigen zum eingehenden Nachdenken über die schwierige Situation des Landes und zur verantwortlichen Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen auf. Jede Stimme könne sich entscheidend auf den Aufbau einer besseren Gesellschaft auswirken, so die Bischöfe.
Im ersten Teil der Botschaft mit der Überschrift „Die Realität unseres Landes“ weisen die Bischöfe in einem Überblick unmissverständlich auf die schwierige Situation des Landes hin: „Wir leben in einem Land, in dem höchste Beamte ihren Aufgaben nicht in angemessenem Maß nachkommen …Skandalöse Fälle der Korruption, Anstieg der Kriminalitätsrate und der Drogengeschäfte, zahlreiche Angriffe gegen Menschenrechtskämpfer …stellen dies unter Beweis. Dabei bedauern die Bischöfe auch, dass in Guatemala, dessen Bevölkerung mehrheitlich aus Christen besteht, die Gesellschaft nicht von der christlichen Nächstenliebe gekennzeichnet sei.
Im zweiten Teil der Botschaft mit der Überschrift „Die Heimat, wie die Guatemalteken sie sich wünschen, beschreiben die Bischöfe die Voraussetzungen zum Aufbau eines Landes, in dem der die Achtung der Menschenrechte und des Rechts auf Leben existieren und das Zusammenleben auf der Wahrheit gründet, wo die Medien die Wahrheit mitteilen, wo es Gerechtigkeit gibt und Gesetze respektiert werden, wo verschiedene Volksstämme, Kulturen und Klassen friedlich zusammenleben und die jeweiligen Unterschiede respektieren, wo wachsende Solidarität ein Wert ist, an dem sich auch die Wirtschaft inspiriert. „Wir wünschen uns ein Land, in dem es Freiheit in all ihren Formen gibt“, betonen die Bischöfe.
Im dritten Teil mit der Überschrift „Die bevorstehenden Wahlen“ nennen die Bischöfe verschiedene Kriterien, die der Reflexion zugrunde gelegt werden sollten: „Wir dürfen uns dem Recht und der Pflicht der Teilnahme am politischen Leben nicht entziehen sondern sollten im Gegenteil mit unseren christlichen Werten darauf Einfluss nehmen“, betonten die Bischöfe. „Dabei sollten wir unsere Stimme für ein Regierungsprogramm abgeben, dass das Gemeinwohl zum Ziel hat und für eine Partei, die Solidarität und Versöhnung garantiert und Menschwürde und Gleichberechtigung für alle Bürger Guatemalas fördert“, so die Bischöfe weiter. „Wir wünschen uns, dass kein wahlberechtigter Bürger seine Stimme verkauft oder es zulässt, dass sie unter dem Vorwand des religiösen Credos in Anspruch genommen wird“.
Abschließend fordern die Bischöfe Wahlbeobachter und zuständige Beamte des Landes sowie internationale Organisationen auf, sich für einen transparenten Wahlverlauf einzusetzen. Außerdem ermutigen. Der vollständige Wortlaut der Botschaft der Guatemaltekischen Bischöfe zu den bevorstehenden Wahlen ist in Spanisch zugänglich unter www.fides.org. (RZ) (Fidesdienst, 10/9/2003 – 41 Zeilen, 441 Worte)


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