ASIEN/ISRAEL - Christliche Schulen streiken auf unbestimmte Zeit “gegen diskriminierende Maßnahmen” der Regierung

Dienstag, 1 September 2015

Jerusalem (Fides) – Die christlichen Schulen in Israel streiken seit dem heutigen 1. September, an dem im ganzen Land das neue Schuljahr beginnt, auf unbestimmte Zeit. Mit der Aussetzung der aller schulischen Aktivitäten wollen sie gegen die Politik des jüdischen Staats ihnen gegenüber protestieren, die sie als „diskriminierend“ betrachten. Dies teilt das lateinische Patriarchat in Jerusalem mit.
Ursprung der Proteste sind die vom jüdischen Staat vorgenommenen Bilanzkürzungen. In wenigen Jahren wurden die öffentlichen Beiträge für christliche Schulen um 45% gekürzt, was die Schulen dazu zwang, das Schulgeld zu erhöhen. Nach Angaben der Verwaltung christlichen Schulen gefährden diese Maßnahmen die Existenz der christlichen Bildungseinrichtungen. Bei langen Verhandlungen erörterten die Vertreter der christlichen Schulen und das israelische Bildungsministerium erfolglos über mögliche Lösungen. Das Ministerium forderte eine Verstaatlichung der christlichen Schulen, was von diesen jedoch abgelehnt wurde, weil dies nach Ansicht der Träger den ursprünglichen Bildungsauftrag dieser Schulen untergraben und „einen tragischen Schlag für die christliche Präsenz im Heiligen Land“ bedeuten würde.
Am vergangenen 27. Mai hatten die christlichen Schulen, die von 30.000 zur Hälfte nichtchristlichen Schülern besucht werden – zu Kundgebungen aufgerufen, bei denen sie die diskriminierenden politischen Maßnahmen der Regierung anprangerten (vgl. Fides 27/5/2015).
Im Vorfeld des Scheiterns der Verhandlungen hatte der israelische Präsident Reuven Rivlin Vertreter der christlichen Schulen und den Bildungsminister um zu Gesprächen eingeladen, bei denen ein weiteres Mal eine Lösung versucht werden sollten (vgl. Fides 27/8/2015). Das Büro für christliche Schulen hatte die Initiative des Präsidenten zunächst begrüßt, sie in einer weiteren Verlautbarung als “Zeitverlust” bezeichnet, um "Proteste zu verhindern“. Der unbefristete Streik, soll erst enden, wenn die Forderungen der christlichen Schulen berücksichtigt werden. (GV) (Fides 1/9/2015).


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