AMERIKA/GUATEMALA - „Wir dürfen angesichts der dringlichen Probleme, denen das guatemaltekische Volk gegenübersteht, nicht gleichgültig bleiben: es geht um Bekämpfung von Gewalt, mangelnder Sicherheit, wachsender Armut und um Freihandelsabkommen, Gesundheit …“ Verlautbarung der Guatemaltekischen Bischofskonferenz zum Abschluss der Jahresvollversammlung

Montag, 31 Januar 2005

Guatemala-Stadt (Fidesdienst) - Die Guatemaltekische Bischofskonferenz (CEG) veröffentlichte zum Abschluss ihrer Jahresvollversammlung, die vom 24. bis 28. Januar in Guatemala-Stadt stattfand, am 28. Januar eine Schlussverlautbarung.
In ihrem Dokument äußernd die Bischöfe vor alle ihre Überzeugung davon, dass durch das christliche Engagement für die Verwandlung der Welt auch zum Aufbau des sozialen Friedens beigetragen werden kann. Die tägliche Begegnung mit dem in der Eucharistie lebendigen Christus sporne auch dazu an, aktiv am Aufbau einer gerechten und geschwisterlichen Gesellschaft beizutragen. Die Bischöfe weisen betonen dabei insbesondere: „Wir dürfen angesichts der dringlichen Probleme, denen das guatemaltekische Volk gegenübersteht, nicht gleichgültig bleiben: es geht um die Bekämpfung von Gewalt, mangelnder Sicherheit, wachsender Armut und um Freihandelsabkommen, Gesundheit und um vieles mehr“.
Mit Bezug auf die Lehren Papst Johannes Pauls II. zur Pflicht der Bischöfe zum Engagement für den Schutz der Menschenrechte angesichts offensichtlicher Ungerechtigkeit, äußern die Bischöfe auch ihre Sorge über den Beschluss, aus Guatemala eine Montannation zu machen, denn dies führt nach Ansicht der Bischöfe und zahlreicher Experten „zu zukünftigen Risiken für das Ökosystem und das Leben und die Gesundheit der Bürger sowie zur Beeinträchtigung der Souveränität des Landes“. In diesem Zusammenhang weisen die Bischöfe auch darauf hin, dass es vor allem zwischen den Bergbaugemeinden zu einer gefährlichen Konfrontation kommen könnte. Diejenigen, die behaupten der Umweltschutz sei nicht Aufgabe der Kirche , erinnern die Bischöfe an die Lehren Papst Johannes Pauls II. zu diesem Thema und betonten: „Das offensichtlichste Zeichen für die moralische Tragweite von Umweltfragen ist der damit zusammenhängende Respekt für das Leben, dessen Mangel vor allem bei der Umweltverschmutzung deutlich wird … Wirtschaftliche Interessen sind oft wichtiger als das Wohl der Menschen oder ganzer Völker. Und in diesen Fällen ist Umweltverschmutzung und -zerstörung das Ergebnis einer eingeschränkten Vision, die manchmal eine ablehnende Haltung gegenüber dem Menschen an sich zum Ausdruck bringt.“
Weil sich die Bischöfe mit allen Bürgern Guatemalas und insbesondere mit Armen und ausgegrenzten solidarisch fühlen, betonen die Bischöfe, dass sie nicht schweigen können, in einem Moment, in dem sie in einer nahen Zukunft „eine Umweltkatastrophe von unvorhersehbarem Ausmaß und mit fatalen Folgen für das Leben, die Gesundheit und die Würde des Menschen vorhersehen, die dem Abbau von Mineralvorkommen unter freiem Himmel mit sich bringt“.
Deshalb wenden sich die Bischöfe abschließend an akademische und wissenschaftliche Kreise, Gesellschaft, Menschenrechtskämpfer, Umweltschützer und Gewerkschaften mit der Bitte, sich weiterhin auf friedliche und gesetzmäßige Weise zu diesem Thema zu äußeren und damit zur Aufklärung über ein derart komplexes Thema wie den Abbau von Mineralstoffen unter freiem Himmel beizutragen. Dabei sollen auch unternehmerische Alternativen erörtert werden, damit es in Guatemala zu einer ganzheitlichen Entwicklung kommen kann. Deshalb fordern die Bischöfe auch alle Katholiken des Landes und alle Menschen guten Willens, die sich ein friedliches, freies und solidarisches Land wünschen zu aktivem Engagement für das Gemeinwohl auf.
Auf der Tagesordnung der Jahresvollversammlung der Guatemaltekischen Bischöfe standen auch andere Themen: darunter an erster Stelle die Veranstaltung des Nationalen Missionskongresses, der im Mai 2005 in Quetzaltenango zum Thema „Die Pfarrgemeinden missionarisch werden lassen“ stattfinden wird. Außerdem befassten sich die Bischöfe auch mit der Lage hinsichtlich der Gerechtigkeit, der Menschenrechte und der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Situation. Der beigeordnete Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Santiago Otero, FMS, erklärte gegenüber dem Fidesdienst auch, dass in Kürze auch eine spezifische Verlautbarung zum Nationalen Missionskongress veröffentlicht werden wird. (RZ) (Fidesdienst, 31/01/2005 - 55 Zeilen, 583 Worte)


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