Tumaco (Fides) – “Kolumbien blickt auf fast 60 Jahre Gewalt zurück und die heute lebenden Generationen wurden zumindest teilweise mit der Idee des Konflikts, des Angreifens, des Kampfes und der Erpressung geboren, und ich glaube, dass es an der Zeit ist, das wir uns um eine wirklich zivile Gesellschaft bemühen”, so Bischof Gustavo Girón Higuita von Tumaco im Anschluss an den Schweigemarsch, mit dem die Einwohner seiner Stadt gegen die jüngsten Episoden der Gewalt in der Region protestierten.
Rund 5.000 Demonstranten nahmen an der öffentlichen Kundgebung teil, darunter Bauern, Menschenrechtskämpfer, Vertreter der regionalen und lokalen Behörden und Pfarrgruppen, die von sechs verschieden Punkten in der Stadt aus zum zentralen Platz gingen, wo mit Gesängen, Gebeten und Ansprachen gemeinsam Frieden forderten.
Nach Ansicht von Bischof Girón Higuita handelt es sich bei den jüngsten Übergriffen eine Reaktion der Guerillas gegen Friedensinitiativen im ganzen Land, unter deren Folgen jedoch vor allem die Bürger leiden, nachdem die FARC den vereinbarten Waffenstillstand brach. Der Bischof fordert die Regierung zur Fortsetzung der Friedensverhandlungen auf, denn “Konflikte werden nicht durch Gefechte gelöst sondern durch den Dialog und dafür setzen sich auch die Teilnehmer dieses Marsches ein”. (SL) (Fides 17/6/2015)