ASIEN/ISRAEL - Israelischer Präsident gedenkt der “Massenvernichtung” der Armenier und vermeidet den Begriff “Vökermord”

Montag, 27 April 2015

Jerusalem (Fides) – Der israelische Präsident Reuven Rivlin lud in seiner Residenz in Jerusalem zu einer Gedenkfeier anlässlich des 100. Jahrestages der geplanten Vernichtung der Armenier im Osmanischen Reich ein. An der Feier nahmen am gestrigen 26. April zahlreiche Vertreter der armenischen Gemeinde in Israel teil. Präsident Rivlin betonte in seiner Ansprache, dass das armenische Volk “das erste Opfer der modernen Massenvernichtungen” war, vermied aber den Begriff “Völkermord” im Zusammenhang mit den Massakern, bei denen rund 1,5 Millionen Menschen getötet wurden. Dies berichtet das Internetportal Armenpress.
“Als 1915, armenische Bürger Opfer von Massakern wurden”, so das israelische Staatsoberhaupt, “sahen die Einwohner von Jerusalem, meine Eltern und Angehörige, tausende armenische Flüchtlinge in der Stadt ankommen. In Jerusalem fanden sie Zuflucht und ihr lebt heute noch hier. Niemand in Jerusalem hat diese Massaker, die stattgefunden haben je verleugnet”. Heute „wo die Schlange des Fundamentalismus wieder ihren abscheulichen Kopf hebt“, so Präsident Rivlin, “müssen wir daran erinnern, dass das Böse kein Exklusiveigentum einer einzigen Religion ist, sowie es auch nicht nur einem einzigen Land oder einer einzigen Volksgruppe zugeschrieben werden darf”. (GV) (Fides 27/4/2015).


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