ASIEN/SYRIEN - Erzbischof Hindo: “Sollten die USA die syrische Armee angreifen, würde es eine ähnliche Entwicklung geben, wie in Libyen”

Freitag, 14 November 2014

Hassakè (Fides) – “Sollte die Offensive unter Leitung der USA gegen die Dschihadisten des Islamischen Staates sich gegen die syrische Armee wenden, werden wir in Syrien dieselbe Entwicklung erleben, wie in Libyen” so Erzbischof Jacques Behnan Hindo von Hassakè-Nisibi zu den möglichen Gefahren im Zusammenhang mit den militärischen Initiativen unter Führung der Vereinigten Staaten auf syrischem Staatsgebiet gegen Stellungen des Islamischen Staates.
Im Gespräch mit dem Fidesdienst bestätigt der Erzbischof, dass die Luftangriffe der syrischen Armee gegen die Dschihadisten sich gegen dieselben Ziele richten wie die US-amerikanischen Luftangriffe. Besorgt äußert er sich zur Unsicherheit der Bevölkerung in Hassake und Qamishli in der nordsyrischen Provinz Jazira. “Vor über einem Monat”, so Erzbischof, “kam es zu Angriffen der syrischen Armee gegen ein Stadtviertel von Hassakè, wo sich rund 250 Kämpfer des Islamischen Staates positioniert hatten. Seither ist die Lage in den bewohnten Stadtvierteln relativ ruhig. Doch die Stellungen der Dschihadisten sind nur rund 15 Kilometer von Hassakè und 20 Kilometer Qamishli entfernt. Sollte es zu weiteren Angriffen kommen, wobei eine Unterstützung durch die aus dem Irak vertriebenen Kämpfer nicht auszuschließen ist, dann würde eine Offensive fast eine Millionen Einwohner gefährden, darunter 60.000 Kurden und 120.000 Christen”.
Erzbischof Hindo erklärt auch die Zusammensetzung angeblicher “christlicher Milizen“: “Es handelt sich um rund einhundert assyrische Christen, die sich zum Teil den kurdischen Milizen und zum Teil der regulären Armee angeschlossen haben. Doch diese Kämpfer werden bestimmt im Falle einer Eskalation der Gefechte nicht ausschlaggebend sein”. (GV) (Agenzia Fides 14/11/2014).


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