Paris (Fides) – Seit 15 Jahren nutzt der Malteserorden in Frankreich ein Hausboot auf der Seine als schwimmendes Obdachlosenheim. Die “Le Fleuron Saint Jean”, auf der früher Sand und Kohle transportiert wurden, ist heute ein Aufnahmezentrum, das psychologische Begleitung anbietet und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt. Hier werden das ganze Jahr über im Durchschnitt rund 50 obdachlose Männer betreut und bei der Rückkehr in ein normales Leben begleitet. Das 38 Meter lange Schiff verfügt über insgesamt 25 Kabinen. Allein 2013 wurden hier insgesamt 875 Gäste aufgenommen.
Die Besatzung besteht aus insgesamt 11 Mitarbeitern: fünf Nachtwächter, zwei Techniker, ein Betreuer und ein Sozialarbeiter, der Leiter der Einrichtung und sein Stellvertreter. Unterstützt wird das Team von 80 freiwilligen Helfern. Zunächst sollte das Heim nur als Notaufnahme dienen, doch im Laufe der Jahre entwickelte sich daraus eine Einrichtung, die auch langfristige Hilfe anbietet. Seit Ende Oktober 2013 wurde die Aufenthaltsdauer von vier Wochen auf drei Monate ausgedehnt, wobei eine Verlängerung auf sechs Monate möglich ist. Der Sozialarbeiter begleitet die Gäste auch bei bürokratischen Angelegenheiten und klärt über die Rechte, darunter auch den Zugang zum Gesundheitswesen auf. (AP) (Fides 13/11/2014)