ASIEN/SYRIEN - Bischof Abou Khazen zu einem möglichen Waffenstillstand für Aleppo: “Er wird nur dann etwas nützen, wenn er uns dem wahren Frieden näher bringt”

Mittwoch, 12 November 2014

Aleppo (Fides) – “Die Menschen in Aleppo hoffen, doch sie sind auch skeptisch im Hinblick auf einen möglichen Waffenstillstand für die Region Aleppo”, so der katholische Patriarchalvikar von Aleppo, Bischof Georges Abu Khazen OFM, zu den widersprüchlichen Gefühlen unter den Einwohnern von Aleppo mit Blick auf mögliche Waffenstillstandsverhandlungen unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen.
Die Möglichkeit einer Beendigung der Gewalt weckt Hoffung. „Doch man wünscht sich”, so der Bischof weiter, dass dieser Waffenstillstand ein erster Schritt eines wahren Friedens- und Aussöhnungsprozesses ist. Andernfalls könnte ein vorübergehender Waffenstillstand den gegnerischen Parteien die Zeit geben, sich neu aufzustellen und in die von der jeweils anderen Partei kontrollierten Gebiete einzudringen, um den Kampf wieder aufzunehmen, wie dies bereits in der Vergangenheit der Fall war. In diesem Sinn ist der Begriff des ‚Einfrierens’ der Situation nicht überzeugend und ruft Skepsis hervor. Die Menschen sind erschöpft, sie haben keine Kraft mehr und wünschen sich einen wahren und dauerhaften Frieden. Sie hoffen, dass in Aleppo der Weg für einen Prozess des Friedens geebnet wird, der sich auf das ganze Land ausdehnt”.
Für einen Waffenstillstand wirbt der Gesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Staffan de Mistura, in diesen Tagen bei einem Besuch in dem arabischen Land. Bei einer Pressekonferenz in Damaskus sprach er gestern von einem „konstruktiven Interesse“ der syrischen Regierung an einem möglichen Waffenstillstand zwischen den Regierungssoldaten und den Rebellen in Aleppo. (GV) (Fides 12/11/2014).


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