AMERIKA/KUBA - Die Menschen auf Kuba feiern wieder Weihnachten, doch viele kennen den christlichen Sinn dieses Brauches nicht mehr

Mittwoch, 22 Dezember 2004

Havanna (Fidesdienst) - „Früher begannen die Weihnachtfeiern auf Kuba traditionell am 8. Dezember, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis, das auch als ‚das kleine Weihnachten’ bezeichnet wurde“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Kuba, Pater Raul Rodriguez Dabo, „Um diesen Tag wurden der Christbaum und die Krippe in den Wohnungen aufgestellt. In vielen Ländern wurden die so genannten „Las Posadas“ gefeiert: ganze Dörfer kleideten sich mit den Gewändern der Heiligen Drei Könige und der Hirten und gingen auf die Straßen, um dort Weihnachtslieder zu singen, die teils von kubanischen Komponisten stammen und teils aus Spanien stammen“
„Am 24. Dezember versammelten sich die Familien zu einem festlichen Abendessen und mit der Mitternachtsmesse begann das Weihnachtsfest, an dem man traditionell Verwandte besuchte. Am 6. Januar ging die Weihnachtszeit mit dem Fest der Heiligen Drei Könige zu Ende. Die Kinder schrieben am Abend davor einen Brief an die Könige Caspar, Melchior und Balthasar, mit der Bitte um Spielzeuge und Geschenke und standen am Morgen des Dreikönigsfests früh auf, um nachzusehen, ob die Heiligen Drei Könige auf ihrem Weg Geschenke hinterlassen hatten“, so der Nationaldirektor weiter.
So wurde früher auf Kuba Weihnachten gefeiert. Doch Anfang der 60er Jahre änderte sich plötzlich alles infolge der politischen Veränderungen. Weihnachten war kein Feiertag mehr und dies war von 1970 bis zum historischen Papstbesuch im Jahr 1997 so. Auf Bitte von Papst Johannes Paul II. wurde Weihnachten wieder ein Feiertag. In der Zeit davor waren Christbäume und Weihnachtskrippen aus den Häusern verschwunden und damit auch das traditionelle Festessen am Heiligen Abend. Die Weihnachtstage waren normale Arbeitstage ohne besondere Bedeutung.
„In den letzten Jahren feiern die Menschen auf Kuba das Weihnachtsfest wieder: viele stellen wieder einen Christbaum auf und manche sogar eine Weihnachtskrippe. Die Menschen treffen sich am Heiligen Abend wieder zum Festessen. Doch leider kennen viele den christlichen Sinne dieses Brauchs nicht mehr. Auch am 6. Januar wird die Ankunft der Heiligen Drei Könige wieder gefeiert, vor allem zur Freude der Kinder“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Kuba. (RG) (Fidesdienst, 22/12/2004 - 32 Zeilen, 349 Worte)


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