ASIEN/SYRIEN - Wasserknappheit in Aleppo: Kirche nimmt alte Brunnen wieder in Betrieb

Dienstag, 17 Juni 2014

Aleppo (Fides) – Seit zwei Tagen ist Aleppo erneut die Versorgung mit Trinkwasser unterbrochen. Die wiederholten Unterbrechungen der Trinkwasserversorgung während der vergangenen Wochen werden von den Aufständischen, die die nordsyrische Stadt belagern als Druckmittel benutzt. Immer wieder wird trotz Warnungen und Vermittlungsversuchen der Mitarbeiter des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes die Wasserversorgung ausgesetzt, worunter die Zivilbevölkerung vor allem in den heißen Sommermonaten leidet. “In unseren Kirchen und Moscheen”, so der armenisch-katholische Erzbischof Butros Marayati, “haben wir alte Brunnen wieder in Betrieb genommen, um die Familien mit Wasser zu versorgen. Die Menschen kommen zu uns und holen Wasser”. Dabei handle es sich jedoch nicht um sauberes Trinkwasser. Deshalb nehme die Gefahr von Infektionskrankheiten und Epidemien zu.
In den vergangenen Tagen besuchte Erzbischof Marayati zusammen mit dem orthodoxen Bischof von Aleppo das Stadtviertel al-Maidan, das größtenteils von armenischen Gläubigen bewohnt wird und wo es in den vergangenen Wochen zu heftigen Gefechten kam. “Wir haben verwüstete Wohnungen und Schulen gesehen”, so der Erzbischof, “und viele Menschen, die in Kirchen Zuflucht gesucht hatten, wurden ebenfalls unter Beschuss genommen. Alle kämpfen um das tägliche Überleben. Hinzu kommen beunruhigenden Nachrichten aus dem Ausland, wie zum Beispiel die Eroberung Mossuls durch islamistische Gruppen. Dass eine so große Stadt von einem Tag auf den anderen eingenommen werden kann, wird hier als besorgniserregendes Signal betrachtet”. (GV) (Fides 17/6/2014)


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