Jerusalem (Fides) – Das israelische Parlament befasste sich bei der Plenarversammlung am gestrigen 13 Mai mit der Frage des armenischen Genozids. “Diese Debatte”, so der Präsident des israelischen Parlaments Yuli Edelstein, “soll keinen modernen Staat anklagen. Vielmehr soll gezeigt werden, dass wir uns mit den Opfern des Massakers und den verheerenden Folgen identifizieren”. Die Diskussion fand auf Initiative der Sprecherin der linken Meretz-Partei, Zehava Gal-On, statt, der eine Motion eingereicht hatte, in der die israelische Regierung um Anerkennung des armenischen Genozids noch vor dem 100. Jahrestag im Jahr 2015 gebeten wird. “Wir wollen niemand anklagen: wir handeln als Juden, die die Wahrheit und das Leid eines anderen Volkes anerkennen”, so Edelstein weiter, “denn wir dürfen die Geschichte nicht leugnen und sind verpflichtet, menschliche Werte vor diplomatischen und politischen Belangen zu schützen”.
Mit Bezug auf die parlamentarische Motion, erinnert der Fremdenverkehrsminister Uzi Landau (von der Likud-Partei), an die moralische Pflicht, “als Juden und Israelis, alle menschlichen Tragödien einschließlich des armenischen Genozids anzuerkennen”. Im Anschluss an die Debatte wurde die Motion dem parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Verteidigungspolitik überreicht. Dies wurde unterdessen von Frau Gal-on, als Versuch bezeichnet, die Debatte im Hinblick auf eine offizielle Stellungnahme des israelischen Staates zum armenischen Genozid “zum Schweigen zu bringen”. (GV) (Fides 14/5/2014).