Cali (Fides) – Zahlreiche Gläubige nahmen in Cali an einem Marsch gegen die neue Welle der Gewalt teil, zu dem die katholische Kirche im Zeichen der Solidarität mit der Hausangestellten Fabiola Ruiz und ihrer Familie einlud: die Haushaltshilfe wurde am 31. Dezember 2013 in ihrer Wohnung in der Region Alto Giordano von zwei Killern ermordet. Der Erzbischof Dario de Jesus Monsalve von Cali hatte die Gläubigen zu einem abendlichen Marsch mit Gebet eingeladen, bei dem die Teilnehmer mit dem Rosenkranz und einer Kerze in der Hand von der Pfarrei des Stadtviertels zum Ort des Todes gingen.
Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, fand die Kundgebung am Abend des 7. Januar im Zeichen des Engagements der Erzdiözese bei der Bekämpfung der Gewalt statt. Erzbischof Dario de Jesus Monsalve erklärte am gestrigen 9. Januar gegenüber der Presse: “Mit unserem Marsch sagen wir ‘Nein’ zur Gewalt, wobei wir von unserem Glauben aus gehen. Wir werden nicht aufgeben und wollen die ganze Gemeinschaft am Kampf gegen diese Welle der Gewalt beteiligen”.
In seiner Einladung zum ersten Marsch gegen die Gewalt hatte der Erzbischof am 13. November geschrieben: “Den Händen der Mörder, die skrupellos in unserer Stadt agieren, setzen wir unsere zum Himmel erhobenen Hände entgegen. Trotz unserer Ohnmacht und des Alleingelassenseins greifen wir nicht zu den ‘genehmigten’ Waffen oder zu den Waffen der Kriminellen, sondern zu den ‘Waffen Gottes’ (Eph 6,10-20). Sie sollen die Bürger und alle, die mit ihrem Schutz beauftragt sind, stärken, so dass wir gemeinsam für die Wahrheit und das friedliche Zusammenleben freier und gleicher Menschen eintraten (Art. 13 der Verfassung)".
Bereits Ende September (vgl. Fides 30/09/2013) hatte der Erzbischof mit Nachdruck die Gewalt gegen Priester angeprangert, nachdem der Gemeindepfarrer und dessen Stellvertreter in der Pfarrei San Sebastián di Roldanillo ermordet worden waren.
Wie aus Berichten der einheimischen Presse hervorgeht, kamen in den ersten sechs Tagen des Jahres 2014 in Cali bereits 25 Menschen gewaltsam ums Leben, darunter auch vier Minderjährige. Im Jahr 2013 gab es über 1.900 Morde, davon 1.600 mit Schusswaffen. Haupttatmotiv waren Vergeltungsakte und Bandenkriege. (CE) (Agenzia Fides, 09/01/2014)