Rom (Fidesdienst) – Die Wahl des neuen iranischen Präsidenten Hassan Rohani ist auch für Christen im Iran „ein Sieg der Demokratie und der Beteiligung des Volkes an der Politik“. Dies betont der christliche Abgeordnete Karen Khanlari im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Die Demokratie“, so Khanlari weiter „ist ein universaler Wert, der nur im Gleichschritt mit der Kultur und den Traditionen des Landes in die Praxis umgesetzt werden kann. Im Rand findet Demokratie im Kontext der Lehren der schiitischen Religion statt. Dieses Demokratie, die tief im religiösen Humus verwurzelt ist hat jedoch auch dafür gesorgt, dass über 80% der wahlberechtigten Bürger an der Wahl teilnahmen.“
Der armenische Abgeordnete betont, dass die Probleme, unter denen die Menschen im Irak am meisten leiden gegenwärtig „mit der Wirtschaftskrise und der Suche nach Quellen und Ressourcen zur Überwindung des Stillstands der Volkswirtschaft“ in Verbindung stehen. Dabei betont er, dass der neue Präsident zwar gemäßigt und offen sie, der Wandel jedoch „nur schrittweise mit dem Blick auf das Wohl des Volkes ausgerichtet“ stattfinden.
Den christlichen Minderheiten im Iran (75.000 Armenier, 20.000 Assyrer und Chaldäer) sind im Parlament drei Sitze vorbehalten. „Bei unseren Treffen mit den Präsidentschaftskandidaten“, so Khalnari zum Fidesdienst, „haben wir diese darum gebeten auch in der staatlichen Verwaltung und in den Institutionen des Landes Stellen mit Vertretern christlicher Minderheiten zu besetzen. Als Armenier habe wir auch für die Verurteilung des armenischen Völkermords durch den stellvertretenden Präsidenten des Parlaments gedankt“. Bezüglich der Festnahme von christlichen Missionaren und Predigern im Iran betont der Abgeordnete: „Man sollte unter Angehörigen anderer abrahamitischer Religionen keine Werbung für die eigene Religion machen. Mission sollt vor allem unter denjenigen stattfinden, die nicht an den einen Gott glauben. In der iranischen Kultur wird die Religionszugehörigkeit außerdem nicht als individuelle Angelegenheit betrachtet, wie die Mitgliedschaft in einem Club, von der man sich auch wieder abmelden kann. Dies gilt nicht nur für muslimischen Familien, sondern auch für christliche und jüdische“.
In den vergangenen Tagen begegnete Karen Khanlari im Rahmen eines Aufenthalts in Rom anlässlich einer Tagung der internationalen Organisation „Carità Politica“ auch verschiedenen Vatikanvertretern, darunter Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, und der Sekretär des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Miguel Angel Ayuso Guixot. (GV) (Fidesdienst, 22/06/2013)