Medellin (Fidesdienst) – Bereits vor dem vergangenen Wachende, an dem allein in Medellin insgesamt 31 Menschen gewaltsam ums Leben kamen, hatte sich Erzbischof Ricardo Antonio Tobon Restrepo besorgt über die Gewalt in der Stadt geäußert.
In einem Schreiben an die Stadtverwaltung hatte der Erzbischof 15 Fragen zur aktuellen Situation formuliert. In einem Vorwort betonte er: „Medellin gilt als eine der kultiviertesten Städte Kolumbiens und Vorbild der Innovation. Dies ist bestimmt zutreffend, wenn man es so oft hört. Wir freuen uns über diese positiven Seiten unserer Stadt. Doch wir wissen auch, dass unsere Region zu den Regionen mit der höchsten Kriminalitätsrate unseres Landes gehört. Die Jahre gehen vorbei und es gelingt uns nicht, friedlich zusammenzuleben, denn jeden Tag wird in den Vierteln unserer Stadt gemordet“.
Deshalb fragt sich der Erzbischof: „Weshalb spricht man immer noch von Kleinkriminalität, wenn es sich beim Drogenhandel um Geschäfte im Umfang von über zwei Milliarden Pesos pro Jahr handelt? Wie kann es sein, dass man für wenig Geld einen Mord in Auftrag geben kann? Wie kommt es, dass die Armut trotz der Verbesserung der Infrastrukturen nicht zurück geht? Warum berichten die Medien nicht wahrheitsgemäß über das Ausmaß der Gewalt in unserer Stadt?“
„Wir erleben eine Zuspitzung der Gewalt, die zur Verbreitung von Angst, Armut und Tod führt. Wir müssen umgehend und im Rahmen eines langfristigen Aktionsplans handeln, denn wir können nur gemeinsam etwas dagegen tun“.
(CE) (Fidesdienst, 18/03/2013)