Paris (Fidesdienst) – Am morgigen Samstag, den 29. September, wird der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Fernando Filoni, in Paris (128, rue du Bac) die Ausstellung „Mission du Toit du Monde“ eröffnen. Wie der Ordensobere der Gesellschaft für die Außenmissionen von Paris (MEP), P. Georges Colomb betont, soll die Ausstellung an die Mitbrüder erinnern, die ihr Leben einer nach menschlichem Erachten als „unmöglich“ geltenden Mission gewidmet haben. Ihr Mut und ihre bedingungslose Hingabe sollen für den Besucher Vorbild sein. Insbesondere veranschaulicht die Ausstellung das Wachstum der Kirche im indischen Nachbarstaat Arunachal Pardesh und die Lebendigkeit der heutigen tibetanischen christlichen Gemeinden als Ergebnis des Einsatzes dieser Missionare.
„Es ist richtig, dass Kardinal Filoni der erste Besucher unserer Ausstellung ist“, so P. Colomb zum Fidesdienst, „denn er ist der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, die seit dem 18. Jahrhundert enge, brüderliche und konstruktive Beziehungen zur Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris unterhält. Zudem kennt der Kardinal die Probleme der Mission in China. Mit Ausnahme von Arunachal Pradesh, das zu Indien gehört, sind alle Territorien, mit der sich diese Ausstellung befasst im tibetanischen Hochland und damit in China angesiedelt (Yunnan, Sichuan, Tibet)“.
Zu den Inhalten der Ausstellung betont P. Colomb: „Die Mission veranschaulicht eine ‚mission impossible’ und erinnert dabei auch an frühere Versuche in der Zeit vom 17. Jahrhundert bis 1950 und zeigt, dass die Mission dezentralisiert war: seit der Gründung 1846 bis zu seiner Auflösung im Jahr 1852 war das Apostolische Vikariat der Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris anvertraut, ohne jemals im Inneren des Landes präsent gewesen zu sein. Die Missionare waren in Randgebieten tätig. Die Missionare werden vor dem Hintergrund der jeweiligen Zeit dargestellt: die Eroberer (1854-1865), diejenigen, denen es gelungen war zu bleiben (1865-1905), die Überlebenden (1905-1951)“. Im Jahr 1952 wurden alle Missionare des Landes verwiesen.
Die Mission zeigt auch die schwierigen und teils gefährlichen Bedingungen in einer Region, die in einer Höhe von durchschnittlich 4.500 Metern über dem Meeresspiegel liegt, dabei aber auch Höhen zwischen 5.000 und 7.000 Metern erreicht. „Verschiedene tibetanische Volksgruppen (Lisu, Lutse, Mosso) leben in den Gebieten zwischen den Hauptflüssen des Landes“, so P. Colomb. „Chinesischen Minderheiten leben vorwiegend in den Städten. Die Ausstellung veranschaulicht verschiedene Lebensstile, politische Verhältnisse, den mit der Natur verbundenen Volksglauben, den Buddhismus und das Mönchtum. Die Tätigkeit der Missionare (im Gesundheits- und Bildungswesen) sowie auch die Nebentätigkeiten zeigen, wie schwierig es war, einheimischen Priesternachwuchs auszubilden (was das Hauptanliegen der MEP war). Der einzige tibetanische Priester, Telesphore Hiong, wurde 1891 geweiht.“
„Nicht zuletzt zeigt die Ausstellung auch das Leben der tibetanischen katholischen Gemeinden im heutigen China“, so Pater Colomb, und die Mission in Arunachal Pradesh (Indien) erinnert an die beiden ermordeten MEP-Missionare P. Krick und P. Bourry und die Früchte ihrer Arbeit“. (SL) (Fidesdienst, 28/09/2012)