ASIEN/SYRIEN - Patriarchen der christlichen Kirchen in Syrien appellieren an Gläubige: „Verlasst das Land nicht!“

Freitag, 14 September 2012

Damaskus (Fidesdienst) – „Von ganzem Herzen bitten wir die christlichen Gläubigen in Syrien, dass sie unser geliebtes Land trotz Gewalt, Not und Vertreibung nicht verlassen“, so lautet der Appell der Patriarchen der christlichen Kirchen in Syrien, die sich seit heute Morgen in Syrien aufhalten, „wo sie sich um Papst Benedikt XVI., den Pilger des Friedens im Nahen Osten, versammeln“. In einer Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt, erinnern die Bischöfe an das Thema, dass den Ortskirchen am meisten am Herzen liegt: die Präsenz christlicher Gemeinden im Nahen Osten. Die Botschaft ist von den vier christlichen Patriarchen mit Sitz in Damaskus unterzeichnet, darunter der griechisch-katholische Patriarch Gregor III. Laham, der griechisch-orthodoxe Patriarch, Ignatius IV. Hazim; der syrisch-katholische Patriarch Ignatius III. Younan und der syrisch orthodoxe Patriarch Zakka I. Iwas.
Viele von Armut betroffenen Gläubige in Syrien wurden dort bereits aus ihren Wohnungen vertrieben und mussten in andere Teile des Landes fliehen oder in Nachbarländern Zuflucht suchen. In diesen tragischen Stunden bitten die Patriarchen ihre Gläubigen: „Flieht nicht!“. Sie rufen sie auf aus Liebe zu Christus „den Schmerz geduldig zu ertragen“.
Christliche Gläubige in Syrien beklagen die Haltung einiger westlicher Länder, die syrische Gläubige in gewisser Weise dazu auffordern, das Land zu verlassen. Dies sei nicht die Lösung für syrische Christen. Vielmehr führe dies zu einer „Libanisierung des syrischen Konflikts“ (50% der Christen flohen zur Zeit des Libanonkriegs aus dem Land) oder zu einem irakischen Szenarium (wo die christlichen Gemeinden in den vergangenen Jahren durch den Druck des Terrorismus um ein beachtliches Maß schwanden).
Die Patriarchen begrüßen den jüngsten Aufruf des Papstes zum Dialog und zur Aussöhnung in Syrien und wünschen, dass der Besuch von Papst Benedikt XVI. im Libanon „tiefe Spuren des Friedens hinterlässt“.
Besonders bezeichnend für die tiefe Verbundenheit mit dem Papst ist die Anwesenheit des syrisch-orthodoxen Patriarchen Zakka I. Iwas, der trotz seiner schweren Nierenkrankheit beim Besuch von Papst Benedikt XVI. anwesend sein wollte. (PA) (Fidesdienst, 14/09/201


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