ASIEN/SYRIEN - Christen und Drusen in Damaskus im Visier: Bombenanschlag auf Trauerzug, Massaker an einer Familie

Mittwoch, 29 August 2012

Damaskus (Fidesdienst) – Wehrlose christliche Gläubige und Drusen wurden in Jaramana, einem Vorort von Damaskus, Opfer eines Bombenanschlags: am gestrigen 28. August explodierte eine Autobombe, als ein Trauerzug mit Familien, darunter ältere Menschen, Frauen und Kinder, sich auf dem Weg zum Friedhof befand, wo zwei junge Männer begraben werden sollten. Die beiden jungen Männer waren am Vortag Opfer einer Sprengstoffexplosion geworden. Unter den Teilnehmer des Trauerzugs, der sich nach dem Requiem auf dem Weg zum Friedhof befand, starben durch die Explosion insgesamt 12 Menschen (andere Quellen berichten von 27 Opfern), darunter auch fünf Kinder. Über 50 weitere Menschen wurden schwer verletzt. In Jarmana leben rund 600.000 Menschen, die fast ausschließlich religiösen Minderheiten angehören, darunter 250.000 Christen sowie zahlreiche Drusen und etwa 120.000 Flüchtlinge aus dem Irak.
Wie Bobachter dem Fidesdienst aus Damaskus berichten werden insbesondere Christen in den Vororten Jaramana und Zamalka bei Damaskus von bewaffneten Gruppen terrorisiert. Heute wurde in Zamalka ein Massaker an einer armenischen christlichen Familie verübt: alle Familienmitglieder wurden enthauptet. Die Art des Massakers lässt auf Täter aus salafistischen Kreisen schließen.
Diese grausamen Handlungen, deren Opfer unschuldige Menschen wurden, führten zu Entsetzen und Bestürzung in der christlichen Gemeinde in Damaskus. Ein Vertreter der katholischen Glaubensgemeinschaft in Damaskus, der anonym bleiben will, erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Es handelt sich dabei um terroristische Handlungen. Wir wissen nicht genau, wer sich dahinter verbirgt, doch diese Gruppen wollen Syrien zerstören. Tatsache ist, dass man im Westen die Christen als Freunde des Regimes oder Kollaborateure der Unterdrückung betrachtet, doch dies trifft nicht zu. Christen stehen auf der Seite des syrischen Volkes und wünschen sich Frieden. Doch diese Propaganda ist für terroristische Gruppen, die auf der Seite der Rebellen kämpfen, ein Vorwand für gezielte Anschläge auf Christen“. (PA) (Fidesdienst, 29/08/2012)


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