ASIEN/SYRIEN - Orthodoxe Gemeinden in Homs verzichten auf Osterfeierlichkeiten und fordert Beendigung der Gewalt

Mittwoch, 18 April 2012

Damaskus (Fidesdienst) – Zum orthodoxen Osterfest am 15. April gab es keine öffentlichen Feiern: dies teilen Beobachter aus Kreisen der orthodoxen Kirche in Homs dem Fidesdienst mit. Die wenigen Christen, die noch in der Stadt leben, befinden sich im Kreuzfeuer der Gefechte und können, ihre Kirchen nicht besuchen, von denen einige zudem bereits bei den Unruhen beschädigt oder zerstört wurden. Das Ausbleiben der Osterfeierlichkeiten in Homs, so der Beobachter „ist schmerzlich und sollte die beteiligten Parteien und die internationale Staatengemeinschaft dazu bewegen, sich für die Beendigung der Gewalt einzusetzen.“. In Homs kam es auch am katholischen Osterfest, das am 8. April gefeiert wurde, zu Gefechten, weshalb die Feiern ebenfalls im Stillen stattfinden mussten. Die Jesuiten feierten mit wenigen Gläubigen und die Kirche „Unserer Lieben Frau vom Frieden“ der griechisch-katholischen Gemeinde ist schwer beschädigt und musste geschlossen bleiben.
Gegenwärtig sind in Homs Truppen und schwere Artillerie der Regierungsstreitkräfte im Zentrum der Stadt stationiert und trotz der Anerkennung des UN-Friedensplans und der geplanten Waffenruhe, kommt es dort weiterhin zu Gefechten mit den Kämpfern der Opposition.
Die noch in der Stadt lebenden Christen „denken nur an das eigene Überleben und beten dafür, dass dieser Albtraum bald zu Ende gehrt“, so die Beobachter zum Fidesdienst. Die syrische Bevölkerung leidet unter der langen Krise und immer mehr Menschen entschließen sich zu einer Auswanderung nach Jordanien, in den Libanon oder in die Türkei.
Das Leben der christlichen Gläubigen ist gefährdet: „Vom bisherigen Regime wurden sie geschützt“, so die Beobachter, „weshalb sie als regimetreu betrachtet werden. Dies macht sie angreifbar und sie werden zur Zielscheibe der revolutionären Kräfte oder anderer nicht identifizierter Bewegungen“. Christen in Syrien beobachten mit Sorge die Situation der Christen im Irak und in Ägypten, wo diese nach dem Regimewechsel vermehrt Opfer von Übergriffen wurden. In Syrien gibt es Christen seit zweitausend Jahre und vor Beginn des Konflikts lebten dort rund 1,2 Christen verschiedner Konfessionen. (PA) (Fidesdienst, 18/04/2012)


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