ASIEN/SYRIEN - Apostolischer Vikar wünscht „Waffenstillstand zu Ostern: man sollte die Botschaft des Friedens annehmen“

Mittwoch, 4 April 2012

Aleppo (Fidesdienst) – Der Apostolische Vikar von Aleppo, Bischof Giuseppe Nazzaro (ofm), fordert im Gespräch mit dem Fidesdienst einen „umgehenden Waffenstillstand in Syrien, damit wir das bevorstehende Osterfest friedlich feiern können“. „Wir bitten die Konfliktparteien um die Einhaltung eines sofortigen Waffenstillstands mit Blick auf das bevorstehende Osterfest, an dem wir die Auferstehung unseres Herrn feiern. Die Waffen sollten schweigen und die Gewalt enden, denn sie bringen nur Tod und Leid. Ich wünsche mir, dass die Menschen die Botschaft des Friedens annehmen. Alles ist verloren mit dem Krieg, nur der Frieden schenkt neue Hoffnung.“
Die Christen in Syrien, so der Vikar, werden das Osterfest „im Stillen“ begehen und auf öffentliche Feiern verzichten: dies war bereits am Palmsonntag der Fall. Es wird auch keinen öffentlichen Kreuzweg am Karfreitag geben und die üblichen Gebete und Gottesdienste im Freien werden nicht stattfinden. „Wir möchten damit unsere Solidarität und Verbundenheit mit dem syrischen Volk bekunden, das seit einem Jahr unter diesem Konflikt leidet“. Die Verbundenheit wird im Rahmen der Hilfsprogramme von Caritas Syrien mit Unterstützung des Papstes und des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ konkret umgesetzt: „Mit den Spenden werden wir vielen Familien helfen, darunter auch nichtchristliche Familien, die infolge der Gewalt aus ihren Wohnungen fliehen mussten“.
„Wir beten für die Opfer und wünschen uns, dass es bald wieder Frieden und Aussöhnung geben wird“, so Bischof Nazzaro. Der Weg zum Frieden führt nach Ansicht des Apostolischen Vikars über die Umsetzung des UN-Friedensplans: „Wir fordern die Annahme und Umsetzung aller Punkte durch die Regierung und die Opposition“. „Syrien darf nicht Opfer der politischen Interessen ausländischer Mächte werden“, so der Vikar abschließend, „und es wäre schlimm, wenn das Land in den Händen islamitischer Gruppen enden würde“. Mit Blick in die Zukunft wünscht sich der Vikar „Garantien für die Religionsfreiheit und die Rechte der Minderheiten“. (PA) (Fidesdienst, 04/04/2012)


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