ASIEN/SYRIEN - UN befürchtet Einsatz von Kindersoldaten in Syrien: Jesuitenpater bezeichnet das Phänomen als „Zeichen für das tragische Ausmaß des Konflikts“

Dienstag, 27 März 2012

Damaskus (Fidesdienst) – Die Vereinten Nationen befürchten dass die syrische Opposition im Kampf gegen den Präsidenten Bashar al-Assad auch Kindersoldaten einsetzt. Dies betonte die Sonderbeauftragte für den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy, die daran erinnert, dass „internationale Konventionen den Einsatz von Soldaten im Alter unter 16 Jahren verbieten“.
Der im Kloster „Deir Mar Musa“ in Damaskus lebende Jesuitenpater Paulo Dall’Oglio betont in einem Kommentar für den Fidesdienst: „Diese Befürchtung ist leider nicht verwunderlich: der Einsatz von Kindern und Jugendlichen in Konflikten ist ein trauriges Phänomen und ein Teil der Tragödie, die wir hier erleben. Auf der anderen Seite haben wir während des schrecklichen vergangenen Jahres auch von Kindern gehört, die festgenommen, gefoltert und ermordet wurden. Die politische Mobilisierung von Kindern und Jugendlichen, die zwar sehr begeisterungsfähig sind, sich oft aber der Auswirkungen und der eigenen Verantwortung nicht bewusst sind, war Teil des Volksaufstandes. Ihre Ausrüstung mit Waffen ist jedoch Teil des Bürgerkriegs, der in verschiedenen Teilen des Landes stattfindet: dort heißt es, es bewaffne sich wer kann!. Doch Waffengewalt vernichtet jegliche Möglichkeit des Dialogs und der Vermittlung, die sich die meisten Menschen in Syrien wünschen“. Dall’Oglio erinnert daran, dass „Christen in Syrien, unabhängig von der eigenen Angst, Einheit und Aussöhnung in Syrien wünschen“´.
„Wir bitten die Vereinten Nationen, ihr Möglichstes zu tun, um Kinder in Syrien zu schützen und deren Einsatz im Konflikt zu verhindern“, so der Jesuitenpater abschließend, „Wir bitten auch die beteiligten Parteien, keine Kinder mit Waffen auszurüsten. Wir hoffen, dass die Umsetzung des von Kofi Annan angeregten Sechs-Punkte-Plans der Vereinten Nationen, dazu führen werden, dass Kinder und Jugendliche in Syrien geschützt werden“. (PA) (Fidesdienst, 27/03/2012)


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