ASIEN/SYRIEN - Franziskaner: „Bemühungen um Dialog und Frieden sind notwendig; wir werden unsere Missionen auf keinen Fall schließen“

Dienstag, 13 März 2012

Damaskus (Fidesdienst) – „Die Botschaften der westlichen Länder werden geschlossen, doch wir wollen hier bei den Menschen bleiben. Wir sind seit achthundert Jahren hier und wir werden unsere Missionen auf keinen Fall schließen, denn wir wollen uns weiterhin in den Dienst des ganzen syrischen Volkes stellen“, so Pater Romualdo Fernandez (of,), der das Ökumenische Zentrum in Tabbale (Damaskus) leitet und als Rektor für das Heiligtum der Bekehrung des heiligen Paulus in Damaskus verantwortlich ist.
Ein Jahr nach dem Beginn der Unruhen gibt es nach Angaben der Vereinten Nationen in Syrien bisher 8.000 Opfer, währende Nichtregierungsorganisationen wie „Human Rights Watch“ vor Anti-Personen-Minen entlang der Verbindungswege in den Libanon warnen. „Die Menschen haben Angst. Wir müssen feststellen, dass die Zahl der Familien, auch der Christen steigt, die Syrien verlassen, weil sie Angst vor einer ungewissen und finsteren Zukunft haben“, so der Franziskanerpater. „Auch die Lebenshaltungskosten steigen und für viele ist das alltägliche Überleben sehr schwierig“.
„Es müsste mehr in den Dialog zwischen der Regierung und der Opposition investiert werden“ so P. Fernandez weiter. Die internationale Staatengemeinschaft und die Medien sollten dies besonders hervorheben und sich dafür einsetzen.“ Die Franziskaner wünschen sich „eine positive, konstruktive und gewaltfreie Begegnung, damit es eine demokratische Öffnung gibt, die zum Frieden zurückführt“.
„Die Menschen fürchten die politischen Folgen nach Ende des Aufstands“, so der Franziskanerpater weiter, „Die Situation ist sehr komplex: es gibt eine Konfrontation zwischen den verschiedenen Komponenten der syrischen Gesellschaft und auf der andren Seite übern die Nachbarstaaten im Nahen Osten Druck aus. Wir Christen sehen die heutige Situation im Irak mit großer Sorge und hoffen, dass die Menschen in Syrien nicht so leiden müssen, wie die gemarterten Menschen im Irak, die auch nach Ende des Krieges gequält wurden. Was Christen befürchten ist ein Machtvakuum, das ein fruchtbarer Boden für mafiöse Gruppen, Ungerechtigkeit und Extremismus wäre. Wir werden weiterhin beten und auf der Seite der Menschen stehen.“ (PA) (Fidesdienst, 13/03/2012)


Teilen: