ASIEN/SYRIEN - Über 2.000 neue Flüchtlinge aus Syrien suchen Zuflucht im Libanon: Christen helfen

Dienstag, 6 März 2012

Beirut (Fidesdienst) – Angesichts der anhaltenden Gewalt fliehen viele Zivilisten aus Syrien in den Libanon: Wie die Vereinten Nationen mitteilen, haben allein in den vergangenen zwei Tagen rund 2.000 neue Flüchtlinge die Grenze überquert. Insbesondere versuchen auch Christen im Libanon diesen Menschen zu helfen.
Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke im Libanon, Pfarrer Paul Karam, betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir wissen von vielen christlichen Familien, die Syrien infolge der Gewalt und der Unterdrückung durch das Regime verlassen haben. Es gibt Familien, die Verwandte im Libanon haben und bei diesen auf der Suche nach einem neuen Leben und einem Arbeitsplatz Zuflucht suchen. Viele kirchlichen Einrichtungen im Libanon nehmen diese Flüchtlinge auf und versorgen sie: viele sind in unsren Pfarreien untergebracht, wo sie mit Lebensmitteln und Bekleidung versorgt werden und wirtschaftliche und soziale Unterstützung erhalten. Zu nichtchristlichen Familien haben wir keinen direkten Kontakt, doch wir wissen, dass viele sich im Norden aufhalten und die libanesische Regierung die Bevölkerung um Hilfe für Flüchtlinge bittet.“
Zur Krise in Syrien sagt Pfarrer Karam: „Als Kirche wiederholen wir stets, dass wir jede Art von Gewalt ablehnen. Wir bemühen uns um Frieden und ermutigen zum Dialog. Was die Gefahr für Christen anbelangt, so ähnelt die Situation der im Irak, wo Christen sich dazu gezwungen sahen, das Land zu verlassen. Denn auf die Diktatur könnte eine islamistische Regierung folgen, die die islamischen Gesetze der Scharia einführt“.
„Der Schlüssel zur Lösung sind Dialog und Bemühen um Frieden“, so der Nationaldirektor abschließend, „unter Achtung der Würde und der Rechte des Menschen. Jedes politische Handeln muss sich am Wohl der Menschen und der Zivilbevölkerung inspirieren und darf nicht auf Interessen einzelner Gruppen oder Länder beruhen. (PA) (Fidesdienst, 06/03/2012)


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