AMERIKA/CHILE - Bischof Infanti ruf zum Dialog auf: „Die Menschen in Aysen brauchen Gerechtigkeit und Hilfe“

Donnerstag, 23 Februar 2012

Aysen (Fidesdienst) – „Unsere Menschen fordern Gerechtigkeit. Aus allen Forderungen geht hervor, dass vor allem das mangelnde Augenmerk des Staates beklagt wird. Dabei geht es tatsächlich um den Staat, nicht um diese oder die nächste oder eine vergangene Regierung. Dieselben Forderungen werden seit mehreren Jahren vorgebracht, obschon immer wieder Versprechungen gemacht und Dokumente unterzeichnet wurden“, so der Apostolische Vikar von Aysén, Bischof Luigi Infanti della Mora (osm) zu den Forderungen der Einheimischen nach Gerechtigkeit und Unterstützung durch den Staat.
Über 200 junge Demonstranten blockierten in den verganenen eine wichtige Zufahrtsstraße in der Region, wobei es zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften kam. Die Situation hatte sich zugespitzt, da die Regierung auf die Forderungen, die die Demonstranten bereits vor 10 Tagen formuliert hatten, nicht reagierte. Die Demonstranten fordern unter anderem bessere Infrastrukturen und Förderprogramme für kleine und mittlere Unternehmen und bessere Arbeitsbedingungen. Unterdessen will die Regierung Pinera den Transport- und Gesundheitsminister in die Region schicken, um einen Dialog mit der einheimischen Bevölkerung auf den Weg zu bringen.
In einer Verlautbarung der Bischofskonferenz wird der Apostolische Vikar mit folgenden Worten zitiert: „Hier leben wir in einer Situation der Ungerechtigkeit im Vergleich zu anderen Landesteilen… Wir leben in einer Region, die seit langem darüber klagt, dass der Staat nichts tut. Das Fehlen von Gerechtigkeit und Unterstützung verstehen wir als Gewalt gegen die Region Aysen. Deshalb kommt es immer wieder zu gewaltsamen Reaktionen. Wir bedauern die Gewalt, doch wir wissen, dass Ungerechtigkeit deren Ursprung ist“.
In einem Interview mit „Radio Cooperativa“ hatte der Bischof am 22. Februar betont, dass der Dialog in beachtlicher Weise zu einer Lösung der Probleme beitragen könnte. (Fidesdienst, 23/02/2012)


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