AFRIKA/SUDAN - Streit um Erdöltransporte: Kriegsgefahr zwischen Sudan und Südsudan?

Donnerstag, 9 Februar 2012

Khartum (Fidesdienst) – „In Khartum verfolgen die Menschen die Wortgefechte zwischen den Regierungen des Sudan und des Südsudan bisher in den Medien. Derzeit ist die Lage noch ruhig, aber man weiß nicht, wann auf die Worte Fakten folgen werden“, so Beobachter aus Kreisen der sudanesischen Hauptstadt, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will.
Sowohl der Sudan als auch der Südsudan erklären unterdessen, man habe eigene Truppen entlang der Grenze stationiert. Die Spannungen zwischen den beiden Staaten haben sich zugespitzt, nachdem der Südsudan erklärte, man wolle die Erdölexporte über sudanesisches Staatsgebiet unterbrechen und damit gegen die Beschlagnahme einer südsudanesischen Erdöl-Ladung protestieren, die als eine Form des Steuerausgleichs für nicht bezahlte Zollgebühren betrachtet wird.
Im Südsudan sucht man unterdessen nach alternativen Exportwegen: eine Firma aus Texas wurde mit der Prüfung der Machbarkeit einer Ölpipeline nach Dschibuti beauftragt, während Pläne für den Bau einer Pipeline über Lamu in Kenia an der Grenze zu Somalia bereits auf dem Tisch liegen. Zum Schutz dieser künftigen Infrastrukturen ist die kenianische Armee nach Ansicht von Beobachtern bereits im Süden von Somalia stationiert, um dort die Sicherheitsbedingen an der Grenze zwischen den Beiden Ländern zu gewährleisten. (LM) (Fidesdienst, 09/02/2012)


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