AFRIKA/SUDAN - Entführungen und Massaker: Spannungen zwischen Sudan und Südsudan wachsen

Montag, 30 Januar 2012

Khartum (Fidesdienst) – Die Spannung an der Grenze zwischen dem Sudan und dem Südsudan wächst, während die Regierungen der beiden Länder behaupten, die jeweils andere Regierung unterstütze Rebellen, die in beiden Ländern aktiv sind. „Rebellen aus dem Staat Unity drangen in den Staat Warrap ein und griffen dort Menschen auf einer Weide an. Dabei starben 40 Menschen“, berichtet das Innenministerium des Südsudan. „Diese Rebellen wurden von der Regierung in Khartum mit Waffen ausgerüstet“, so das Ministerium weiter.
Wie das „Sudan Cahtolic Radio“ auf seinen Internetseiten berichtet, soll der Sprecher der Sudanesischen Befreiungsbewegung (SPLM) und Regierungspartei des Südsudan, Bol Makueng, den Behörden in Khartum vorwerfen, dass sie südsudanesischen Rebellenmilizen die Rekrutierung von Personen zu ermöglichen, die aus dem Süden stammen, um Zivilisten im Südsudan, Darfur und Südkordofan anzugreifen.
Wie der Vertreter der SPLM betont, werden diese Rekruten auch zu Selbstmordattentätern ausgebildet, die Attentate auf Vertreter der Regierung des Südsudan verüben sollen.
Khartum erklärt wiederum Juba helfe den Guerillabewegungen in Darfur, Blue Nile und Südkordofan, wo vor kurzem 30 chinesische Arbeiter der Sudanesischen Befreiungsbewegung Sudan/Nord (SPLM-N) entführt wurden.
Hintergrund ist vor allem die Aufteilung der Gewinne aus Erdölgeschäften. Das Erdöl wird im Südsudan gefährdet und über Infrastrukturen des Sudan ausgeführt. Khartum forderte bereites eine Erhöhung der Transitsteuer für Rohöl, das über die eigenen Öl-Pipelines transportiert wird. Dies lehnt die Regierung in Juba jedoch ab. Peking versucht als wichtigster Käufer des Rohöls aus der Region zwischen den beiden Staaten zu vermitteln. (LM) (Fidesdienst, 30/01/2012)


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