AMERIKA/GUATEMALA - Jeden Tag kommen 18 Menschen gewaltsam ums Leben: Friedensmarsch als katholische Antwort auf die jüngste Welle der Gewalt

Montag, 17 Oktober 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Erzbischof Oscar Julio Vian Morales von Guatemala City lädt die Gläubigen seines Bistums am kommenden 22. Oktober zur einem Friedensmarsch mit Gottesdienst ein. Die Initiative versteht sich als Antwort der katholischen Kirche auf die jüngste Welle der Gewalt, die das Land in den vergangenen Monaten heimsuchte. Bei einer Pressekonferenz forderte Erzbischof Vian Morales alle Gläubigen und „Menschen guten Willens“ auf an der öffentlichen Kundgebung teilzunehmen und sich damit für den „Schutz des Lebens und den Aufbau des Friedens sowie gegen die Kultur der Gewalt und des Todes einzusetzen, die laut statistischen Angaben jeden Tag über 15 Bürger des Landes das Leben kostet“. „Aus diesen und anderen Gründen ruft die Kirche zum Nachdenken auf und bittet um das Gebet und das Engagement aller, damit die Würde der Menschen als Kinder Gottes in den Vordergrund gestellt wird“, so der Erzbischof.
Erzbischof Vian Morales wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass als Veranstaltungsdatum der 22. Oktober und damit das Fest des seligen Johannes Paul II. ausgewählt wurde, da der verstorbene Papst „stets zur Überwindung der Gewalt aufforderte“. Dies sei ein Grund mehr, „Papst Johannes Pauls II. als Lebensschützer und Friedensstifter zu gedenken“.
Wie aus Daten von Hilfsorganisationen und Menschenrechtsbewegungen hervorgeht, ist Guatemala (mit rund 14,5 Millionen Einwohnern) das gefährlichste Land der Region: täglich kommen im Durchschnitt 18 Menschen gewaltsam ums Leben. Guatemala ist unter den lateinamerikanischen Ländern auch das Land mit der höchsten Mordrate (42 Morde je 1.000 Einwohner), wie aus einer jüngsten Studie der Vereinten Nationen hervorgeht.
Wie die Veranstalter des Friedensmarsches der Erzdiözese mitteilen, werden rund 40.000 Teilnehmer erwartet, insbesondere die Gläubigen aus den verschiedenen katholischen Pfarrgemeinden, Gruppen, Schulen und religiösen Kongregationen. (CE) (Fidesdienst, 17/10/2011)


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