Guatemala City (Fidesdienst) – Am Rande ihrer Jahresvollversammlung 2011 veröffentlichten die Bischöfe Guatemalas einen gemeinsamen Hirtenbrief mit dem Titel „Construier en justicia, inspirados por Dios – El Desarrollo Humano“. Auf 67 Seiten erläutern die Bischöfe ihre Vision zur derzeitigen Lage des Landes und die Position der Kirche mit Blick auf die zahlreichen Herausforderungen, die sich daraus ergeben. „Es herrscht Pessimismus infolge eines ethischen und sozialen Verfalls im Land“, so die Bischöfe in der Einführung, „doch der christliche Glaube besitzt die Kraft, die notwendig ist, um eine moralische Erneuerung herbeizuführen und zu einem konstruktiven Projekt für unser Land beizutragen.“ Der Hirtenbrief, der dem Fidesdienst vorliegt, enthält deshalb auch einen Aufruf zur moralischen Umkehr, wobei sich die Bischöfe vor allem auch mehr Solidaritätsbewusstsein wünschen-
Insbesondere befassen sich die Bischöfe mit: der Situation der Familie, der Umweltverschmutzung, mangelndem Respekt für das Leben, Zunahme von Gewalt und Kriminalität, Armut, Korruption in den Reihen der Staatsvertreter und mit dem öffentlichen Bildungswesen.
Angesichts der derzeitigen Lage fordern die Bischöfe dazu auf, die Menschen und dessen Würde in den Mittelpunkt zu stellen, denn dies seien die Grundlagen einer christlichen Sozialethik. Ebenfalls zu den Grundlagen der Gesellschaft gehörten die Familie und das Gemeinwohl. Die Wirtschaft müsse ihrerseits ebenfalls die ganzheitliche Entwicklung des Menschen fördern. „Es ist notwendig, dass auch die Bildung as Basis einer gleichberechtigten Teilnahme am weltweiten Geschehen verstanden wird. Da die Erziehungsverantwortung vor allem bei den Eltern liegt, ist die Familie auch in Zukunft der wichtigste Ort, wenn es um die Weitergabe von Werten geht, die für das Wohlergehen aller notwendig sind“, so die Bischöfe abschließend.
Ein moralisches Gewissen sei vor allem auch bei der Bekämpfung von Korruption und wirtschaftlichen und finanziellen Problemen und bei Problemen im Bereich der Justiz, des Bildungs- und Gesundheitswesens, im Sozialwesen, im kulturellen Bereich, bei Umweltfragen und in der Politik notwendig. (CE) (Fidesdienst, 18/02/2011)