AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Nach der Annullierung des Wahlsiegs von Ouattara kommt es zu Spannungen

Freitag, 3 Dezember 2010

Abidjan (Fidesdienst) – „Die Lage im Land ist angespannt, auch wenn es derzeit in Abidjan nach den gestrigen Unruhen wieder ruhiger zu sein scheint“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Cote d’Ivoire.
Der Präsident der Wahlkommission, Youssouf Bakayoko hatte am Nachmittag des 2. Dezember angekündigt, dass Ouattara die Stichwahl vom 28. November gegen den scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo mit 54% der gewonnen hatte und das Verfassungsgericht erklärte die Bekanntgabe der Wahlergebnisse jedoch für ungültig, da diese nach der festgelegten Frist für den 1. Dezember um Mitternacht stattgefunden habe. Kurz vor der Bekanntgabe des Siegs von Ouattara, waren einige seiner Anhänger bei einem Schusswechsel ums Leben gekommen (vgl. Fidesdienst vom 2. Dezember 2010).
Die Regierung ließ unterdessen die Grenzen des Landes schließen und die Programme einiger internationaler Fernsehsender verdunkeln. Die Ausgangssperre wurde bis zum 5. Dezember verlängert.
Unterdessen wirft die Partei des Präsidenten Gbagbo seinem Widersachter Ouattara vor, dass dessen Partei von den ehemaligen Rebellen der „Forces Nouvelles“, die trotz eines Friedensabkommens seit 2002 den nordöstlichen Teil des Landes kontrollieren, unterstützt werde, was der Betroffene jedoch dementierte. „Die Situation, die so entstanden ist, ist sehr komplex. Das Verfassungsgericht muss nun innerhalb von 7 Tagen entscheiden, ob der Sieg von Ouattara bestätigt wird. Wir hoffen, dass es bald möglichst zu einem Urteilsspruch kommt, denn ein institutioneller Stillstand könnte schwerwiegende Folgen haben“, so der Beobachter.
Infolge der derzeitigen politischen Instabilität in Cote d’Ivoire wurde eine Tagung des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SCEAM/SECAM), die vom 7. bis 13. Dezember in Yamaoussokro stattfinden sollte, bis auf weiteres verschoben. (LM) (Fidesdienst, 03/12/2010)


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